Mein Weg online seit 1995
Mit Rechnern bin ich schon seit früher Kindheit, irgendwann Anfang der 80er Jahre, umgegangen; zuerst vor allem spielerisch (auf einem C-64), aber auch mit ersten Schritten in der Textverarbeitung und Datenverwaltung. Später wurde der C-64 durch verschiedene PCs (als Arbeitsgeräte) und einen Amiga 500 (als "Spielerechner") ersetzt; um das Abitur herum und später dann zu Studienzeiten war ich reiner PC-Nutzer, und das intensiv - natürlich unter DOS und dann Windows (was sonst?).
Die Anfänge
Von Compuserve über AOL ins Usenet
Bei dieser Vorprägung ist es eigentlich überraschend, dass die ganze Mailbox-Szene und auch die Anfänge des Internets in Deutschland im wesentlichen an mir vorbeigegangen sind. Erst Ende 1995 richtete mir ein Freund über Modem den ersten Zugang zu Compuserve ein - und ich lernte eine ganz neue Welt kennen, zunächst noch begrenzt vor allem durch die hohen Telefonkosten für die Einwahl bei geringen Geschwindigkeiten und beschränkt vor allem auf die "geschützte Umgebung" eines Onlinedienstes. Bereits dort taten es mir aber die Diskussionsforen an, und nachdem ich später zu AOL als Zugangsprovider gewechselt war, lernte ich wohl dort das Usenet kennen. Damit war es dann um mich geschehen: so viele interessante Gruppen, so viel zu lernen, nicht nur zu meinen originären Interessengebieten, sondern auch zum Netz, seiner Organisation und Technik selbst. Binnen kurzer Zeit wechselte ich zu einem anderen Anbieter, nutzte einen "richtigen" Newsreader statt des AOL-Clients und verbrachte dann sehr viel Zeit vor allem in Newsgroups (weniger beim Surfen oder gar im Chat - Onlinezeit kostete!), erst lesend, schnell aber auch schreibend und dann an der Organisation und (Selbst-)Verwaltung interessiert.
Erste Gehversuche
Mail und News unter Windows, Mailinglisten, FAQs, erste Webseiten
Bald kam das Bemühen hinzu, selbst eigene Inhalte und Dienste anzubieten. In dieser Zeit entstanden (ab Ende 1997) JUHMAIL, eine bundesweite Mailingliste für die Johanniter, bei denen ich seit der Schulzeit aktiv war, und die Header-FAQ über das Nachvollziehen des Laufwegs einer E-Mail. Beschäftigt habe ich mich damals überdies mit Mailtraq, einem Mail- und Newsserver für Windows, UUCP und - geboren aus der Not, das eine mit dem anderen zu verbinden - mit Perl, das mir für solche Aufgaben geeigneter erschien als meine Jugendkenntnise über Basic und Pascal.
Zunehmend habe ich meine entsprechenden Erfahrungen nicht nur in den Newsgroups geteilt, sondern - zusammen mit Linklisten und Material, das ich bspw. bei der JUH erarbeitet hatte - auch ins Web gestellt; damit entstanden die Vorgänger dieser Seiten, deren Geschichte sich gleichfalls nachlesen lässt.
Im Bastelfieber
Linux, Scriptsprachen, schließlich Serverdienste
Allmählich lernte ich dabei - vor allem als stiller Mitleser - Unix bzw. Linux näher kennen und habe mich zum Ende der Neunziger schließlich auch selbst damit beschäftigt und einen ersten "Homeserver" eingerichtet, der dann mit der Zeit - zusammen mit Hamster, der Allzweckwaffe des Windows-Nutzers rund um News und Mail - meine Mailtraq-Installation ablöste.
1999 hatte ich auch meine ersten "eigenen" Domains registriert und bekam Zugang zu Webspace, auf den man nicht nur HTML-Seiten hochladen konnte, sondern auch eigene Scripts (bspw. Perl-CGIs und PHP-Scripts), so dass erstmals "interaktive" Seiten und später auch Datenbankzugriffe möglich wurden. So wuchsen zwischen Studium und Berufseinstieg teils - für meine Verhältnisse - umfangreiche Webpräsenzen heran, bspw. für JUHMAIL (mit Mitgliederdatenbank, Verwaltung der Mailinglisten, Dateiaustauschbereich usw.), für meine JUH-Untergliederung (mit Verwaltung der ehrenamtlichen Mitglieder und der Sanitätseinsätze), für die Ehemaligen meiner Schule (ein Vorgänger von Diensten wie Stayfriends und anderen, faktisch abgelöst durch die sozialen Netzwerke), für die Regulars einer Newsgroup usw. usf.
Nach den ersten Monaten im Beruf habe ich mir dann einen der aufkommenden Miet-"Rootserver" geleistet und war somit fortan mein eigener Herr und in der Lage, umfangreiche andere Dienste (eigene Webpräsenzen, E-Mail und Mailinglisten, einen Newsserver) für mich und andere anzubieten. Das habe ich dann auch getan - und tue es noch.
Konsolidierung
Do it right or do it twice - at least
All das war freilich, rückblickend betrachtet, oft Stückwerk und mit der sprichwörtlichen "heißen Nadel" gestrickt: "learning by doing" eben, Problemlösungen durch Ausprobieren oder mit den Antworten, die Google und "Kochbücher" so liefern. Vor allem fehlte oft genug die Zeit, Provisorien dann noch einmal "richtig" neu aufzusetzen. "Irgendwie" tat (und tut) zwar alles, aber mit den wachsenden Kenntnissen kam allmählich der Wunsch auf, die Vielzahl der angefangenen, aber oft nie richtig fertig gewordenen Lösungen zu strukturieren, zu konsolidieren und zu professionalisieren (was meistens "von Anfang an neu erstellen" bedeuten dürfte).
Manchmal ist das gelungen, oft auch nicht - der laufende Betrieb soll ja aufrechterhalten bleiben, und es gibt immer so viel neues zu lesen, zu lernen und auszuprobieren, dass die Liste meiner geplanten "Projekte" ständig wächst und bisher eigentlich nie geschrumpft ist. Insofern wird mir vermutlich auch zukünftig die "Arbeit" am Hobby nie ausgehen; es gibt aber, so denke ich, schlimmeres.
Wo ich bei meinen Bemühungen gerade stehe, lässt sich in gewisser Weise an der Zusammenstellung meiner aktuellen und früheren Netzaktivitäten ablesen.