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Wenig Essen, viel trinken und die Folgen

Heute, das heißt vielmehr gestern, habe ich mich nach langer Zeit mal wieder im Bereich der Nachbarschaftshilfe *g* für einen anderen Standort der Johanniter betätigt und mich breitschlagen lassen, heute und morgen (naja, gestern und heute …) bei der sanitäts- und rettungsdienstlichen Betreuung eines größeren Stadtfestes mitzuwirken.

Nach einem etwas chaotischen Einstieg (Ausfall des Funktischs in der Einsatzleitung während der ersten Stunden, nur provisorische Dienstpläne, Eintreffen der Fahrzeuge mit einstündiger Verspätung, …) habe ich dann mal meinen Rettungswagen durchgecheckt, das - sehr leckere - Chili probiert und mich dann mit einem Glas Mineralwasser und einem Buch vor der Unterkunft in der Sonne niedergelassen und die von Streife zurückkommenden, etwas geschafft wirkenden Kollegen geärgert. Es war nämlich - für uns - eher nichts los, nur der zentral im Getümmel stationierte KTW machte mal eine Fahrt.

Bis gegen 21 Uhr - danach ging es dann bis zum Dienstende mit nur kleineren Unterbrechungen rund: insgesamt haben wir mit beiden Fahrzeugen 8 Transporte (zzgl. einiger Fehleinsätze waren das alleine für unseren (ermangels Rettungsassistent) als Mehrzweckfahrzeug besetzten RTW fünf Fahrten) absolviert; das waren bereits 2/3 der beim letzten Dienst im Jahre 2002 - der Einsatz wird jedes Jahr von einer anderen Hilfsorganisation gemanaged - an allen vier Tagen anfallenden Einsätze!

Beginnend mit einer jungen Dame, die zwar nur wenig Alkohol konsumiert hatte (das ist gut), aber dafür auch sonst den ganzen Tag lang kaum etwas getrunken oder gegessen hatte (das war eher schlecht), durfte ich mir dann mal den günstigten Weg zum örtlichen Krankenhaus suchen. (Peinlich, peinlich, wenn man sich dort nicht so wirklich auskennt, einige Straßen gesperrt sind und zudem nachts alles etwas anders aussieht - belassen wir es dabei, daß ich inzwischen wohl alle falschen Wege kenne und daher im Ausschlussverfahren den richtigen erwische … Daß der Beifahrer ortskundig war, erwies sich dabei durchaus als hilfreich.) Nachdem sich das noch ganz angenehm gestaltete, war der danach in einer Grünanlage von der Polizei in die Seitenlage beförderte junge Mann nicht wirklich eine Offenbarung - daß er schon bei unserem Eintreffen auf der Bekleidung deutliche Spuren zuvor konsumierter Lebensmittel aufwies, die er sich nochmal hatte durch den Kopf gehen lassen, ließ Übles vermuten.

Und tatsächlich - kurz vor dem Auslaufen im Krankenhaus wollte er uns unbedingt noch vorführen, wie es aussieht, wenn die halbderdauten Reste einer Rotweinschorle langsam von den Fahrzeugwänden tropfen. Ich muß gestehen, das gehört nicht notwendig zu den Dingen, die ich immer schon wissen wollte; und nach meinem Versuch, das schlimmste noch zu verhindern, war ich dann schon etwas angekotzt. (Ja. Im wahrsten Sinne des Wortes.)

Ungefähr so verlief dann auch der Rest des Abends, der uns nach zwei Fehlfahrten noch einen abschließenden Transport einer gestürzten Radfahrerin mit fraglichen neurologischen Ausfällen verschaffte. Dabei ließ sich die übliche Erfahrung machen, daß ein Rettungsfahrzeug mit Blaulicht angetrunkene Festbesucher schlicht gar nicht interessiert, und auch das Zuschalten des Einsatzhorns allenfalls auf Kraftfahrer noch Eindruck macht (vielleicht weil die etwas nüchterner sind, woie man wenigstens hoffen darf?). Nachdem um zwölf Uhr der Ausschank offenbar eingestellt wurde, haben wir gegen halb drei dann langsam mit der Außerdienstnahme begonnen, und gegen halb vier war ich dann auch wieder zuhause. Morgen - nein, heute - um zehn geht’s dann weiter, sozusagen direkt nach dem Frühstück. Da darf ich dann zusammen mit einem Neustadter Kollegen (und einem GPS-gestützten Navigationssystem *g*) den Krankentransportwagen kutschieren. Mal schauen.

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Netz - Rettung - Recht am : Grillwetter

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Der zweite Tag meines selbstlosen Einsatzes für die Trinker der Welt verging weitgehend ergebnislos, unterbrochen von einigen Bewegungsfahrten (mal dort aushelfen, weil Funker/Einsatzleiter kurz Pause machen wollen, mal hier einspringen, weil zwei junge M

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