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Erhöhtes Strafübel durch mehrere Gesamtstrafen

Allgemeine Ausführungen zur Problematik der Gesamtstrafenbildung hatte ich bereits Anfang Februar gemacht, dabei aber zur Zäsurwirkung eines rechtskräftigen Strafurteils nicht viel gesagt.

Darunter ist zu verstehen, daß ein rechtskräftiges Strafurteil sozusagen einen Einschnitt, eine Zäsur, bildet, und verschiedene nacheinander begangene Straftaten so voneinander trennt, daß für diese keine Gesamtstrafe gebildet werden kann. Denn bei der nachträglichen Gesamtstrafenbildung soll der Angeklagte nicht besser gestellt werden als er es gewesen wäre, wenn alle von ihm begangenen Straftaten jeweils zur Zeit eines jeden Urteiles vollumfänglich bekannt gewesen wären. Daher werden die Einzelstrafen ggf. abschnittsweise zu einer Gesamtstrafe zusammengezogen.

Ein Beispiel - die Taten (und Urteile) folgen folgendermaßen aufeinander:

  • Tat 1
  • Tat 2
  • Urteil 1 (über Tat 2): Einzelstrafe für Tat 2 (später einbezogen in Urteil 4)
  • Tat 3
  • Tat 4
  • Tat 5
  • Urteil 2 (über Tat 4 und 5): Einzelstrafen für Taten 4 und 5, zusammengeführt zu einer Gesamtstrafe (später einbezogen in Urteil 3)
  • Urteil 3 (über Tat 3): Einzelstrafe für Tat 3, zusammengeführt mit den Einzelstrafen aus dem Urteil 2 zu einer neuen Gesamtstrafe
  • Tat 6
  • Urteil 4 (über Tat 1 und 6): Einzelstrafe für Tat 1, zusammengeführt mit der Einzelstrafe aus dem Urteil 1 zu einer Gesamtstrafe; weitere Einzelstrafe für die Tat 6

Bei den beiden ersten Urteilen ist die Sache noch einfach: Im ersten Urteil wird nur eine Einzelstrafe (für Tat 2) gebildet, im zweiten Urteil eine Gesamstrafe, gebildet aus den Einzelstrafen für die Taten 4 und 5. Im Urteil 3 ist nun aber nicht nur eine Einzelstrafe für die Tat 3 auszuurteilen, sondern zugleich mit den Einzelstrafe für die Taten 3 und 4 (aus dem Urteil 2) unter Auflösung der dort bisher gebildeten Gesamtstrafe eine neue Gesamtstrafe zu bilden. Und in Urteil 4 sind schließlich wiederum zwei Einzelstrafen für die Taten 1 und 6 auszuurteilen; danach ist dann aus den Einzelstrafen für die Tat 1 und der Einzelstrafe für die Tat 2 (aus dem Urteil 1) eine Gesamtstrafe und daneben eine weitere Einzelstrafe für die Tat 6 auszuurteilen. In diesem Urteil werden also nebeneinander zwei Verurteilungen ausgesprochen. Am Ende bleiben demnach zwei Gesamtstrafen (aus den Urteilen 3 und 4) und eine Einzelstrafe (aus dem Urteil 4); diese drei Strafen sind zu vollstrecken.

Natürlich gilt das vorstehende nur, wenn alle Strafen nicht vollstreckt waren und alle Urteile bereits rechtskräftig … ansonsten kann man den Fall noch beliebig verkomplizieren. :-)

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Geocaching

Lang, lang ist’s her, daß ich zum ersten Mal von Geocaching gehört habe. Auch schon ziemlich lange - nämlich über ein Jahr - habe ich vor, das einmal auszuprobieren. Ungefähr so lange steht auch schon ein GPS-Gerät auf meiner Amazon-Wunschliste, und der letzte Termin, den ich mir selbst gesetzt hatte, um mich näher mit diesem Hobby zu beschäftigen, war der Juni vergangenen Jahres ("wenn mal etwas mehr Luft ist"). Allerdings wurde das nichts, wie so vieles.

Jetzt aber habe ich ja ein neues Spielzeug, das GPS beherrscht und zu dem mir Oszedo, das leitende Dosensuchszaf, dann auch die bereits heute Nachmittag genannte Applikation "GeOrg" empfehlen konnte. Was braucht es also mehr, um loszulegen? So waren wir dann gestern tatsächlich mehr oder weniger zum ersten Mal auf meinen Vorschlag hin (!) bei schönem Wetter spazieren und haben dabei die ersten beiden Dosen gesucht und gefunden (die dritte weigerte sich - pah!). Ich fürchte, das wird jetzt wieder ein zeitfressendes Hobby mehr (und wenn ich es betreibe, vermutlich auch ein kostspieliges - wenn man viele nette Gimmicks kaufen kann, kann ich doch immer so schlecht nein sagen …).

Update: Es gibt jetzt für dieses Thema auch eine passende Kategorie. Und eine passende Grafik in der linken Seitenleiste. ;-)

Apps, Apps, Apps

Wie ich gestern berichtete, bin ich mittlerweile ja stolzer Besitzer eines HTC Desire. Aber was ist ein Smartphone ohne entsprechende Software?

Zum einen sind da natürlich die bereits vorhandenen Applikationen, bspw. E-Mail und Kalender (mit Anbindung an einen Exchange-Server, wie dies bspw. 1&1 anbietet), Wetter und GoogleMaps, GoogleMail, der Internet-Browser etc. pp. Zudem kann ich nur dazu raten, die Applikationen schön auf die Startseiten zu verteilen und auch Widgets und vor allem die von mir erst spät gefundenen Verknüpfungen, die Icons bspw. für das An- und Abschalten von WiFi, Sync, Bluetooth etc. oder auch den Abruf des Energieverbrauchs und nahezu alle denkbaren anderen Menüpunkte aus den Einstellungen bieten, nicht zu vergessen.

Das alleine kann es aber natürlich nicht sein, gibt es doch einen ganzen Marktplatz voller (kostenloser und kostengünstiger) Software. Meine bisherige Recherche auf den einschlägigen Webseiten für Android-Telefone führte mich bislang zu einer ganzen Reihe brauchbarer Lösungen, die ich im folgenden einfach einmal aufzählen möchte.

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Szlaues Szaf, smartes phone

Vergangenes Wochenende hatte ich von der diesjährigen Mitgliederversammlung von bawue.net berichtet und dabei auch meiner Hoffnung Ausdruck gegeben, vielleicht die eine oder andere dort aufgeschnappte - teils schon ältere - Idee doch bald einmal ausprobieren zu können. Heimlich gehofft hatte ich dabei auf einen Test eines VPN von meinem Laptop aus - soweit bin ich allerdings (noch) nicht. Jedoch hatte ich dort gefühlt bei jedem zweiten Teilnehmer ein Smartphone gesehen und die Gelegenheit genutzt, mich einmal zu erkundigen, was die Dinger denn so können und wofür man sie wirklich benutzen kann. Schließlich frage ich mich schon länger, ob es sich für mich wohl lohnen würde, doch vergleichsweise viel Geld in die Hand zu nehmen, um ein iPhone, Samsung, Nexus oder was auch immer zu erwerben. Die Antworten waren vielfältig (E-Mails lesen, Reise-/Routenplaner, SSH-Client, Tethering für den Laptop; auch ein tolles Spiel, bei dem man Flugzeuge koordiniert auf Landebahnen befördern muß, wurde als "Killerapplikation" genannt), so recht überzeugt war ich von dem wirklichen Nutzen aber noch nicht. Immerhin trage ich meist auch meinen Laptop mit mir herum, habe dafür inzwischen eine brauchbare UMTS-Karte gefunden, und wer weiß, was man auf einem so kleinen Bildschirm und ggf. ohne echte Tastatur sinnvoll tun kann?

Nun kam aber inzwischen dazu, daß ich mir auch Twitter mal angesehen habe, und der channelansässige Hardwareproll ;-) mir bedeutete, Twittern ohne "mobile device" sei auf Dauer nicht so richtig zielführend. Überdies war ich letztes Wochenende - und den Großteil der Woche - krank und dementsprechend als empfindliches männliches Wesen Szaf natürlich sehr trostbedürftig. Also habe ich - nach Einholung einiger Informationen zu Modellen und Tarifen - einfach mal eine größere Menge Geld in die Hand genommen und mir ein HTC Desire zugelegt. Zurückschicken kann man es ja immer noch, nicht wahr?

Und mittlerweile muß ich sagen, ich weiß gar nicht, wie ich bisher ohne ausgekommen bin. :-)

Ich telefoniere zwar immer noch mit meinem bisherigen, nunmehr schon etliche Jahre alten Modell, aber es ist einfach toll, auch unterwegs mal eben nach neuen E-Mails schauen zu können, Kalender und Kontakte dabei zu haben und synchronisieren zu können, zu twittern oder schnell mal was im Web nachzusehen, sich dank GPS und GoogleMaps jederzeit orientieren zu können, und was der Dinge mehr sind. Natürlich habe ich auch ein paar Spiele getestet - und die Geschichte mit den Flugzeuglandungen hat definitiv Suchtcharakter. ;-) Auch die Akku-Laufzeit ist - wenn man mit der Nutzung ein bißchen sparsam ist und GPS und WiFi ausschaltet, solange man es nicht braucht bzw. unterwegs ist - mit "problemlos ein Arbeitstag" durchaus im brauchbaren Bereich.

Insofern lautet mein vorläufiges Fazit nach weniger als einer Woche: Das hätte ich mir schon früher gönnen sollen!

Gesundheit!

Nachdem ich die letzten Tage mehr oder weniger kränklich darnieder lag, hoffe ich, die erste Erkältung des Jahres nunmehr einigermaßen erfolgreich hinter mich gebracht zu haben …

Toi, toi, toi! (Nein, ich spucke dabei nicht aus.)

Der Nobeltoaster

Offenbar entpuppt der April sich mal wieder als einer der Monate zum Geldausgeben … Jedenfalls habe ich nun den schon länger gehegten Plan zur Beschaffung eines neuen Toasters in die Tat umgesetzt (und dabei wohl etwas übertrieben).

Das bisherige Modell - das ich anno 2004 im Zusammenhang mit meinem damaligen Umzug angeschafft hatte - funktionierte eigentlich durchaus noch, arbeitete allerdings nicht zur Zufriedenheit des weiblichen Teils dieses Haushalts, der gerne einmal auch Brotscheiben röstet, ungeachtet von deren Dicke und der Eignung eines Toasters (aus männlicher Sicht zum Zubereiten von Toastbrot vorgesehen) für diesen Zweck, so daß das arme Gerät mindestens einmal vermittels Rauchzeichen die gesamte Küche einnebeln mußte, um seinem Unmut über diese Behandlung Ausdruck zu verleihen. Zwar war weder Einigkeit über die Gründe der unbefriedigenden Toastergebnisse herzustellen ("Dein Toaster funktioniert nicht richtig - entweder toastet er gar nicht oder zu stark, und jedesmal anders" contra "kein Wunder, wenn Du in ihm Graubrot verkokst") noch war die Abhilfe klar ("Wir könnten einfach stattdessen meinen Toaster benutzen, der funktioniert" gegenüber "wir sollten so ein tolles silbernes Ami-Modell kaufen"), aber zumindest in letzterer Hinsicht konnte der Herr des Hauses sich durchsetzen.

Daher thront nunmehr ein sehr silbernes, sehr großes und sehr nobles - leider auch nicht ganz günstiges - Toastermonstrum aus dem Hause Braun auf unserer Arbeitsplatte, das zwar nur über einen, dafür aber einen besonders langen und breiten Schlitz verfügt, zu dem die Bedienungsanleitung meint: "Sie können Brot in jeder Größe toasten, solange es in den Toasterschlitz passt." (Bisher paßte dankenswerterweise jedes Brot hinein.) Außerdem toastet das Monstrum Scheiben in gleichbleibender Qualität, und der Röstgradregler funktioniert reproduzierbar und zuverlässig, sogar dann, wenn man abwechselnd Brot ein wenig und Toastbrot ein wenig mehr toasten möchte.

Angesichts dessen buche ich den Erwerb zunächst einmal als vollen Erfolg (und warte auf das nächste Gehalt … *g*).

Volle Übernahme der Verantwortung für die Revisionsbegründung

Bereits in der vergangenen Woche hatte ich geschildert, daß die erfolgversprechende Durchführung der Revision eine Kunst für sich ist, schon im formalen Bereich. Und dazu gehört nicht nur, daß die Revisionsbegründungsschrift eigenhändig von einem Verteidiger oder einem - sonst bevollmächtigten - Rechtsanwalt unterzeichnet sein muß; dieser Rechtsanwalt muß auch die volle Verantwortung für den Inhalt der Revisionsbegründung übernehmen, also voll "hinter ihr stehen". Ist das nicht der Fall, so ist die Revision - wiederum - unzulässig.

In einem durch das OLG Rostock am 20.07.2009 - 1 Ss 191/ 09 I 65/09 - entschiedenen Fall schätzte die Verteidigerin die Erfolgschancen einer Revision offenbar anders ein als ihr Mandant (und vermutlich, wie nicht selten, realistischer …) und machte dies durch die Formulierung deutlich, sie lege "auf Wunsch des Angeklagten" Revision ein. Obwohl sie dann in der Revisionsbegründung ausdrücklich betonte, "vorbehaltslos" die allgemeine Sachrüge zu erheben (wobei das das formale Minimum einer Revisionsbegründung ausmacht und inhaltlich nicht wirklich eine Begründung darstellt), genügte das dem Oberlandesgericht nicht:

Das Rechtsmittel erweist sich als unzulässig.

Dem Formerfordernis des § 345 II StPO, wonach die Revisionsbegründung in einer von einem Verteidiger unterzeichneten Schrift erfolgen muss, ist u.a. nur dann Genüge getan, wenn keinerlei Zweifel daran besteht, dass der Rechtsanwalt die volle Verantwortung für den Inhalt der Schrift übernommen hat […]. Das ist hier nicht der Fall.

Schon in der Revisionseinlegungsschrift vom 11. 3. 2009 hat die Verteidigerin Veranlassung zu dem Hinweis gesehen, sie tue dies (nur) "auf Wunsch des Angekl." und damit zumindest anklingen lassen, dass sie selbst nicht hinter dem Rechtsmittel steht.

Die diesbezüglich hervorgerufenen Zweifel werden durch die Begründungsschrift vom 30. 4. 2009 nicht ausgeräumt. Zwar wird darin nun "vorbehaltlos" die allgemeine Sachrüge erhoben. Wenigstens das musste indes auch geschehen, um das Rechtsmittel nicht allein wegen Fehlens jeglicher Begründung unzulässig werden zu lassen (§ 345 I 1, § 346 I StPO). Allein aus der Tatsache, dass die Revision trotz der bei ihrer Einlegung zum Ausdruck gebrachten Zweifel nachfolgend in einem separaten Schriftsatz jedenfalls noch mit der allgemeinen Sachrüge zulässig begründet worden ist, kann deshalb nicht gefolgert werden, die Verteidigerin stehe nunmehr doch wieder persönlich hinter dem Rechtsmittel. Insoweit kann es keinen Unterschied machen, ob das erklärtermaßen lediglich auf Wunsch des Mandanten eingelegte Rechtsmittel sogleich oder erst durch weiteren Schriftsatz in einer lediglich den Mindestanforderungen genügenden Weise begründet wird.

Dafür, dass sich die ursprüngliche Einstellung der Verteidigerin nicht geändert hat, könnte vorliegend auch sprechen, dass die "allgemeine" Verfahrensrüge bereits wieder nicht dem Formerfordernis des § 344 II 2 StPO genügt, was belegt, dass eine intensive Befassung mit der Revision seit deren Einlegung nicht mehr stattgefunden hat.

Obwohl die Frist des § 349 III StPO noch nicht abgelaufen ist, war der Senat nicht gehindert, bereits jetzt über das unzulässige Rechtsmittel zu befinden. Die Möglichkeit zur Abgabe einer fristgebundenen Gegenerklärung dient allein der Gewährung rechtlichen Gehörs, bevor auf der Grundlage der Stellungnahme der GenStA eine regelmäßig nicht mehr weiter begründete Entscheidung nach § 349 II StPO ergeht. Im Falle einer hier zu treffenden Entschließung nach § 349 I StPO ist eine vorherige Anhörung des Revisionsführers dagegen weder von Gesetzes wegen noch sonst geboten, zumal auch die Zuschrift der GenStA sich dazu gerade nicht verhält.

Daher wurde die Revision als unzulässig verworfen.

Geschichten vom Balkon ...

… erzählt ab jetzt (hoffentlich regelmäßig) das Tomatenblog, dessen Protagonisten im vergangenen Jahr auch schon in diesem Blog eine Rollte spielten - allerdings kam ich aufgrund meiner erneuten Blogpause nicht mehr dazu, vom erfolgreichen Ausgang der Geschichte zu berichten.

Eine Kurzzusammenfassung findet sich jetzt immerhin im Tomatenblog. Und wir erwarten natürlich zukünftig ein wöchentliches Statusupdate! ;-)

Mitgliederversammlung bawue.net 2010

Wie schon letztes Jahr war ich natürlich auch dieses Mal wieder bei der Mitgliederversammlung des Vereins dabei; erneut hatte (hätte?) ich dieses Jahr wiederum selbst einen Auftritt als Kassenprüfer (gehabt),allerdings verlief die Kassenprüfung Geschäftsjahres 2009 noch schwieriger - den vereinbarten Termin hatte ich schlicht aufgrund der vielen Arbeit verpaßt, so daß zunächst nur mein Mitprüfer tätig werden konnte, danach verschwand der Kassier in den verdienten Urlaub auf eine Insel (ohne die Kasse mitzunehmen, natürlich!), und der angedachte Nachholtermin fiel dann der Vulkanasche und der dadurch bedingten Sperrung des Luftraums zum Opfer. Auch der Vorstandsvorsitzende mußte per Mietwagen einige hundert Kilometer aus dem europäischen Ausland anreisen, weil der geplante Flug storniert worden war …

Dennoch verlief die Versammlung konstruktiv und erfolgreich mit einer Entlastung und Wiederwahl nicht nur des Vorstands, sondern auch meiner Wenigkeit als Kassenprüfer (obwohl ich das Amt doch eigentlich gar nicht mehr übernehmen wollte, weil ich auch für 2011 schon wieder Terminschwierigkeiten vor mir sah). Und ich ging wieder mit einer ganzen Reihe an inspirierenden Ideen nach Hause, was ich noch ausprobieren könnte, wieder allerdings auch mit der Frage, wann ich denn Zeit dazu finden werde, eine dieser Ideen einmal tatsächlich anzugehen … Im letzten Jahr hat es ja zumindest mit der Einrichtung von Munin geklappt. Vielleicht ist das ein gutes Omen?

Usenet-Statistik

In einem Posting in de.admin.news.groups hatte Simon Paquet in einem Nebensatz angesprochen, daß Cornell Binders wunderbare graphische Usenet-Statistiken seit über einem halben Jahr nicht mehr aktualisiert worden sind, wozu letzterer dann erklärte, daß ihm seine bisherige Datenquelle seit September 2009 abhanden gekommen war. Nach einem kurzen Mailwechsel habe ich mich dann abends noch hingesetzt und auf die Schnelle ein Script zusammengepfuscht, das zumindest von jetzt an die notwendigen Rohdaten - wie viele Postings in welche de.*-Newsgroups gepostet werden - live aus dem Feed von news.szaf.org in einer Datenbank erfaßt, so daß spätestens ab Mai wieder entsprechende Statistiken zur Verfügung stehen sollten.


Um die Lücken der vergangenen Monate nach Möglichkeit zu füllen habe ich dann über Nacht - zweimal - ein weiteres Script über den gesamten vorhandenen Newsspool laufen lassen, das für jedes Posting die Header (Kopfzeilen) prüft und, wenn das Posting (auch) in eine de.*-Newsgroup gerichtet war, Newsgroups- und Message-ID-Header und den Timestamp aus der History des Newsservers in eine Logdatei schreibt. Der betreffenden Maschine wurde dabei einigermaßen warm unter der Wolle, wie man auch noch in der nivellierten Wochendarstellung sieht (die Drehzahl des CPU-Lüfters war in der "Live"-Darstellung weit über den Gehäuselüfter hinausgeschossen), aber nach einigen Stunden Laufzeit (genau genommen: am nächsten Morgen) stand mir dann eine Textdatei mit pro Zeile allen notwendigen Angaben über jeweils ein Posting zur Verfügung, die ich dann auf dieselbe Art und Weise wie bei der Live-Statistik in eine Datenbank extrahiert habe. Die daraus generierten Statistiken geben - bei allen Abweichungen, die insbesondere bei solchen rückwärtigen Auswertungen nicht zu vermeiden sind - die tatsächlichen Verhältnisse einigermaßen brauchbar wieder, wie einige einfache Plausibilitätstests ergeben haben Leider waren die Daten für den 1. und 2. September 2009 unvollständig (der erste Tag fehlte praktisch ganz, der zweite teilweise), so daß ich erst ab Oktober 2009 Daten nachliefern konnte und im September einstweilen eine Lücke bleibt. Die nachgelieferten Daten wurden aber mittlerweile immerhin schon eingespielt, so daß die Usenet-Statistiken jetzt wieder auf dem aktuellen Stand sind.

Der Livebetrieb führt mal zu etwas Leben auf der Datenbank.

Die erzeugten Daten aus dem April habe ich unter Löschen von Duplikaten in die Live-Datenbank eingespielt, so daß diese jetzt die vollständigen Daten ab dem 01.04.2010 enthält und zukünftig jeweils zeitnah zum Monatsende die notwendigen Daten geliefert werden können. Dabei werden alle Postings erfaßt, die auch in mindestens eine de.*-Newsgroup gehen und keine Steuernachrichtnen sind (so daß Cancel ignoriert, Supersedes aber erfaßt werden, was dem entspricht, was man tatsächlich in der Newsgroup auch "sieht"); bei Crossposts wird das betreffende Posting in jeder Newsgroup gezählt, in der es erscheint. Das führt zwar bei den summierten Zahlen für de.ALL und die entsprechenden Teilhierarchien ggf. zu falsch hohen Zahlen, gibt aber den Zustand der jeweils einzelnen Newsgroups am besten wieder.

Sicherlich sind insoweit noch Verbesserungen möglich - und geplant -, aber das wird bis zu einem anderen Mal warten müssen.

FAQ-Autoposter nun via yapfaq

Bereits seit etlichen Jahren poste ich nicht nur meine eigenen FAQs automatisiert ins Usenet, sondern biete das auch für andere Interessenten an. In letzter Zeit wurden die noch gepflegten und zu postenden FAQs immer weniger; die verbliebenen habe ich jetzt von auto-faq auf das 0.7er-Release von yapfaq umgestellt.

Sehr angenehm daran ist unter anderem, daß ich jetzt nicht mehr für jede zu postende FAQ einen eigenen Crontab-Eintrag brauche, sondern nur noch einen (täglichen) für alle FAQs, der dann die jeweils anstehenden Postings - und nur diese - auslöst. Die dadurch minimal kleinere Flexibilität - es lassen sich bestimmte Wochentage nur noch indirekt (durch das Datum des ersten Postings) festlegen und bestimmte Sonderwünsche (zweimal pro Monat, am 14. und 28., o.ä.) nicht mehr umsetzen - nehme ich gerne für den verminderten Aufwand in Kauf.

Soweit die FAQs einen Last-Modified:-Pseudo-Header haben, erspare ich mir überdies bei Änderungen des FAQ-Textes auch die (sonst ggf. zusätzlich anfallende) Änderung des Subject:-Headers in der Konfiguration (und das spricht sehr dafür, den FAQs, die noch keinen solchen Header haben, ggf. einen zu verpassen oder durch den Maintainer verpassen zu lassen).

Wenn also noch jemand FAQs zu posten hat: jetzt wieder gerne jederzeit her damit! :-)

yapfaq 0.7 released

Gestern habe ich eine neue Version 0.7 von yapfaq released. Im Vergleich zur Version 0.6.2 ergeben sich folgende wesentlichen Änderungen und Neuerungen:

Konfiguration über .rc-Datei

Es sind keine Einstellungen in yapfaq.pl selbst mehr erforderlich; alle Konfigurationsparameter - zu nutzender Newsserver, Benutzername und Paßwort für diesen, etc. pp. - können jetzt in der Datei .yapfaqrc eingestellt und geändert werden.

Außerdem kann über den neuen Kommandozeilenparamter "-c" eine andere .rc-Datei übergeben werden; auf diese Weise lassen sich bspw. durch Angabe unterschiedlicher .cfg-Dateien in verschiedenen .rc-Dateien auch verschiedene FAQ-Sammlungen durch yapfaq bearbeiten.

Posten über externes Programm

Statt die FAQs durch yapfaq selbst posten zu lassen können diese nunmehr auch per Pipe an ein externes Programm weitergegeben werden, das durch den neuen Kommandozeilenparamter "-s" definiert wird, bspw. inews aus dem INN-Paket oder den mächtigeren Ersatz tinews.pl, den man von ftp.tin.org herunterladen kann. Selbstverständlich kann dieses externe Programm auch cat, mail o.ä. sein - je nachdem, was man erreichen möchte.

Kleinere Änderungen und Fehlerbehebung

Der Kommandozeilenparamter "-h" gibt jetzt nicht mehr nur Version und Kommandozeilenparameter aus, sondern stattdessen die komplette man-Page; Version und Copyright erhält man über den neuen Kommandozeilenparamter "-V" ausgegeben.

Die Statusinformationen - letztes Posting der FAQ und dessen Message-ID - werden jetzt nur noch nach erfolgreichem Posten (bzw. wenn das mit "-s" aufgerufene Programm den Exitcode "0" zurückgibt) gespeichert.

Ein Anmeldeversuch am Newsserver erfolgt nur noch, wenn ein Benutzername gesetzt ist.

Und schließlich ist die Angabe des Formats für die Message-ID jetzt optional; für den Default wird der Hostname des Systems als FQDN herangezogen. Bei ungültigen Angaben für Expires und Message-ID-Format wird jetzt korrekt der Default eingesetzt; außerdem finden beim Laden der Konfigurationsdatei (standardmäßig yapfaq.cfg) nunmehr weitere Überprüfungen statt.

Die aktuelle Version steht jeweils auf meiner Downloadseite zur Verfügung.

Eigenhändige Unterzeichnung der Revisionsbegründung

Die Revision ist - im Gegensatz zur Berufung - ein Rechtsmittel, mit dem nicht die tatsächlichen Feststellungen zur erneuten Überprüfung gestellt, sondern allein rechtliche Fehler gerügt werden können; das können Verstöße gegen Formvorschriften sein, gedankliche Fehler bei der Beweiswürdigung oder auch Fehler bei der rechtlichen Würdigung (wie zum Beispiel die Frage, wann der Besitz von Kinderpornographie gegeben ist oder unternommen wird). Eine erneute Beweisaufnahme findet vor dem Revisionsgericht aber nicht mehr statt; es arbeitet nur mit dem Akten. Auch eine Hauptverhandlung wird in der Regel vor der Entscheidung nicht durchgeführt.

Wegen dieser Konzentration auf Rechtsfragen kann die Revisionsbegründung - an die schon hinsichtlich der Zulässigkeit der Revision hohe Anforderungen gestellt werden - nur durch einen Verteidiger, einen anderen Rechtsanwalt oder (durch den Angeklagten selbst) zu Protokoll der Geschäftsstelle abgegeben werden; letzteres bedeutet dann nicht, dass der Rechtspfleger in der Rechtsantragsstelle bloß die Ausführungen des Angeklagten "nach Diktat" zu schreiben hätte, sondern vielmehr, dass er dessen Ausführungen in ein sinnvolles rechtliches Gewand kleidet.

Daß man sehr vorsichtig sein muß bei der Einhaltung dieser Formalien belegt eine - schon etwas ältere - Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm (vom 15.07.2008 - 4 Ss 257/08 -), der zugrunde lag, daß der beigeordnete (Pflicht-)Verteidiger die Revisionsbegründungsschrift offenbar rechtzeitig diktiert hatte, sie aber nicht mehr (rechtzeitig vor Fristablauf) unterschreiben konnte, nachdem sein Diktat niedergeschrieben worden war. Daher unterzeichnete - wie nicht unüblich - ein anderer Rechtsanwalt (vermutlich aus derselben Kanzlei) mit dem Zusatz "für den nach Diktat verreisten Rechtsanwalt XYZ". Das aber führte zur Verwerfung der Revision als unzulässig ohne jede Prüfung in der Sache:

Die Revision ist unzulässig, da sie nicht formwirksam begründet worden ist. Nach § STPO § 345 STPO § 345 Absatz II StPO kann die Revision – abgesehen vom Fall der Erklärung zu Protokoll – formgerecht nur in einer von dem Verteidiger oder einem RA unterzeichneten Schrift begründet werden. Diese Unterschrift des Verteidigers oder RA ist eine unverzichtbare Voraussetzung der Wirksamkeit. Dazu gehört, dass der Unterzeichnende die volle Verantwortung für den Inhalt der Schrift übernimmt […]. Bestehen daran auch nur Zweifel, so ist die Revisionsbegründung unzulässig […]. Die vorliegende Revisionsbegründungsschrift ist wie folgt unterschrieben:

"N Rechtsanwalt (für den nach Diktat verreisten RA T2)"

Diese Form der Unterschrift mit dem entsprechenden Zusatz lässt darauf schließen, dass der unterzeichnende RA nicht der eigenverantwortliche Verfasser der Revisionsbegründung gewesen ist, sondern lediglich als Vertreter den von einem anderen verfassten und verantworteten Schriftsatz unterschrieben hat […].

Hier kommt hinzu, dass RA T2 dem Angekl. als Pflichtverteidiger beigeordnet worden war, was eine Unterbevollmächtigung des RA N durch RA T2 ausschließt. Es bestehen somit erhebliche Bedenken, dass RA N überhaupt wirksam bevollmächtigt war, die Revision für den Angekl. zu begründen.

Die sich hieraus ergebenden Zweifel an der Eigenverantwortlichkeit und Bevollmächtigung des unterzeichnenden RA führen zur Formunwirksamkeit der Revisionsbegründung und damit zur Unlässigkeit der Revision.

msysgit mit PLink, Pageant und SSH

Dieser Text ist überholt und nicht mehr aktuell. Eine aktuelle Anleitung für die Installation von git for Windows, dem Nachfolger von msysgit, zusammen mit plink aus dem Putty-Paket findet sich auf meinen Webseiten.


Systemeigenschaften -> Erweitert

Was mich bei meiner Nutzung von git unter Windows noch etwas störte war vor allem, daß ich für den Zugriff auf externe Repositories bisher auf TortoiseGit angewiesen war, weil Git on Windows (msysgit) nicht recht zur Kommunikation über SSH bereit war; angeblich wurde nie der passende Schlüssel gefunden, obwohl eigentlich PLink und Pageant aus dem Putty-Paket installiert waren und mit TortoiseGit ihre Arbeit auch prima taten. Die Google-Recherche führte mich dann allerdings zu einem passenden Beitrag, und nach einigem ausprobieren kann ich bestätigen, daß die dort genannte Lösung funktioniert:

  • Git on Windows (msysgit) installieren
  • Putty installieren (soweit erforderlich)
  • Pageant konfigurieren (soweit war ich schon)
  • Umgebungsvariable GIT_SSH auf PLink setzen
  • GitBash und/oder GitGui neu starten (!)

Danach funktionierte die Sache bei mir wunderbar.

Umgebungsvariablen

Die Umgebungsvariable GIT_SSH setzt man unter Windows XP in den "Systemeigenschaften" (Rechtsklick auf "Arbeitsplatz" oder "My Computer" und dann "Eigenschaften") auf der Registerkarte "Erweitert" unter dem Button "Umgebungsvariablen" unter "Systemvariablen". Ein beherzter Klick auf "Neu" fördert ein Eingabefeld zutage, in dem man nunmehr "GIT_SSH" und den kompletten Pfad zur Datei "PLink.exe" - bspw. "C:\Programme\PuTTY\plink.exe" - eingibt. Neustart von msysgit nicht vergessen!

Voilà! Bei mir funktionierte die SSH-Übertragung dann ohne jedes Problem.

Spielenachmittag II

Wie bereits Anfang März geplant haben wir heute in fröhlicher Runde u.a. zusammen mit Rince und ToJe die Zweitauflage des Spielenachmittags an den Start gebracht, wiederum mit etlichen Durchgängen Space Alert - diesmal mit dem weitgehend vollständigen Regelsatz und durchaus mit Erfolg, im Vergleich zu unseren ersten Versuchen - und den Abend dann mit zwei Runden "Zoff im Zoo" beschlossen. Und jetzt kann ich keine Fische mehr sehen. ;-)

Ich hoffe, wir können auch im Mai eine Wiederholung auflegen … Es wurde jedenfalls ein zwar recht langer, aber sehr lustiger, gemütlicher Nachmittag und Abend. Mehr davon!