Archive-name: de-admin/mitgestalten Posting-frequency: weekly Version: 2.0.7 Last-modified: 2021-12-16 URL: https://www.kirchwitz.de/~amk/dai/mitgestalten URL: https://th-h.de/archives/faqs/mitgestalten.txt Wie kann ich das Usenet aktiv mitgestalten? =========================================== "Ask not what Usenet can do for you - ask what you can do for your Usenet." Inhalt ------ 0. Einleitung 0.1. Zielgruppe und Inhalt 0.2. Gestaltungsmöglichkeiten - eine Übersicht 1. Aktive Beteiligung am Gruppengeschehen 1.1. "Dauerbrenner" und häufige Fragen 1.2. "Einstiegshilfen" für Neulinge 1.3. Ermahnungen und Hinweise auf die Netiquette 2. Informationen sammeln und strukturieren 2.1. Infotexte und FAQs 2.1.1. Infotexte (und Beispiele dafür) 2.1.2. FAQs (und Beispiele dafür) 2.1.3. Voraussetzungen und Gestaltung 2.1.4. Publikationswege und -häufigkeit 2.1.5. Verweise und Hinweise in der Signatur 2.2. Andere regelmäßige Veröffentlichungen 2.3. Webseiten zur Newsgroups 3. Beteiligung an der Selbstverwaltung der Hierarchie 3.1. Teilnahme an der Diskussion in d.a.n.* und de.alt.admin 3.2. (Mit-)Proponieren eines Verfahrens 3.2.1. de.admin.news.* 3.2.2. de.alt.admin 3.3. Votetaking und die GVV 3.4. Mitwirkung in der Moderation von de.admin.news.announce 3.5. Weitere Beteiligungsmöglichkeiten 4. Moderation von Newsgroups 4.1. Grundsätzliches zu moderierten Gruppen 4.2. Technische Voraussetzungen für die Moderation 4.2.1. Allgemeine Voraussetzungen 4.2.2. Spezielle Tools 4.3. Voraussetzungen in der Person des Moderators 5. Bereitstellung von Ressourcen 5.1. Betrieb von Newsservern 5.2. Betrieb einer Moderationssoftware 5.3. Betrieb eines Autoposters 5.4. Betrieb anderer Scripts oder Programme 5.5. Hosting von Webseiten 5.6. Spambekämpfung 6. Technische Weiterentwicklung 7. Usenet, andere Medien und die "reale Welt" 7.1. Usenet und WWW 7.2. Usertreffen 7.3. Mundpropaganda & Co. 8. Maintainer und Kontakt 8.1. Derzeitiger Maintainer 8.2. Frühere Fassungen ====================================================================== 0. Einleitung ============= 0.1. Zielgruppe und Inhalt -------------------------- Usenet lebt nicht vom Konsumieren, sondern vom Mitmachen - in verschiedener Form und verschiedenem Umfang. Es kann von seinen Nutzern aktiv mitgestaltet werden. Dieser Text soll aufzeigen, welche Möglichkeiten sich jedem Nutzer - je nach seinen Interessen und Fähigkeiten - in dieser Richtung bieten; er bezieht sich dabei insbesondere auf die internationale deutschsprachige Hierarchie de.*, ist aber in seinen Grundaussagen verallgemeinerungsfähig. Beides - das Nutzen und das Mitgestalten - geht oft Hand in Hand. Ein Usenet, an dem viele aktiv mitarbeiten, ist für den einzelnen ein nützlicheres und sinnvolleres Medium; und niemand wird ein Usenet mitgestalten, das er selbst nicht nutzen will. Daher sind "Usenet aktiv mitgestalten" und "Usenet noch sinnvoller nutzen" zwei Seiten ein und derselben Medaille. Dieser Text soll zeigen, wie *jeder* Usenet-Teilnehmer etwas zum guten Funktionieren des Netzes beitragen und das Usenet zu einem (noch) besseren Ort machen kann. Er spricht also ausdrücklich aus der Perspektive des *Benutzers*, der nicht notwendig über besondere technische Kenntnisse oder Ressourcen verfügt (aber sich diese andererseits vielleicht einmal aneignen möchte). Allerdings setzt eine aktive Mitgestaltung des Usenets voraus, dass man das Usenet und seine Sitten und Gebräuche bereits einigermaßen kennengelernt hat. Wenn das noch nicht der Fall ist, helfen die einführenden Texte in der Parallelgruppe de.newusers.infos weiter - und alles andere kommt mit der Zeit. Wenn bei Dir nach Lektüre dieser FAQ Fragen offen bleiben oder neue Fragen entstehen, solltest Du nicht zögern, sie zu stellen - bspw. als Antwort auf diesen Text in de.admin.news.misc. 0.2. Gestaltungsmöglichkeiten - eine Übersicht ---------------------------------------------- Die Möglichkeiten, sich in die Gestaltung des Usenets einzubringen, sind vielfältig und in ihrer Art, den dazu notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten und dem zeitlichen und materiellen Aufwand höchst unterschiedlich. 1. Letztlich prägt schon jeder, der im Usenet schreibt, die betreffende(n) Gruppe(n) mit. Fachlich kompetente Beiträge machen die Lektüre für Fragesteller wie auch interessierte Mitleser gewinnbringend, eine amüsante Schreibe und ein freundlicher Umgang ziehen weitere Teilnehmer an und technisch korrekte, netiquette-konforme Postings leiten durch ihren Vorbildcharakter zur Nachahmung an. 2. Einen Schritt weiter geht, wer seine und andere Beiträge sowie weitere Informationen zur jeweiligen Newsgroup und ihrem Thema sammelt und strukturiert und in Form einer FAQ oder eines Infopostings dauerhaft verfügbar macht. 3. Wer sich nicht nur inhaltlich, sondern auch organisatorisch an der Gestaltung "seiner" Newsgroup(s) und der ganzen Hierarchie de.* beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen, sich mit der Selbstverwaltung der Hierarchie zu beschäftigen, die in de.admin.news.* stattfindet. 4. Manche Newsgroups sind moderiert, so dass dort eingereichte Beiträge vor der Veröffentlichung erst durch eine Moderation geprüft werden. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgaben, und fast jede Moderation wird für weitere geeignete Freiwillige dankbar sein. 5. Mehr und mehr Provider schalten ihre Newsserver "mangels Bedarf" ab. Daher fällt ehrenamtlichen Newsserverbetreibern, die ihren Newsserver nicht nur für sich (und ggf. einige Freunde) betreiben, sondern auch andere (kostenlos) zur Nutzung zulassen, eine immer wichtigere Rolle zu. Gleiches gilt für die Bereitstellung anderer technischer Ressourcen (Moderationssoftware, Autoposter, Reflektoren, Webspace für Webseiten, ...). 6. Fortschritt bleibt nicht stehen. Auch und gerade im Usenet gibt es vielfältige denkbare Möglichkeiten für technische Weiterentwicklungen. 7. Das Usenet steht nicht alleine im luftleeren Raum - es interagiert mit anderen Medien und dem alltäglichen Leben. Und auch außerhalb des Usenets kann man dafür wirken, es positiv zu gestalten. Beispiele zu diesen Beteiligungsmöglichkeiten mit Verweisen zu weiterführenden Informationen und entsprechenden Beispielen finden sich in den folgenden Abschnitten dieses Textes. 1. Aktive Beteiligung am Gruppengeschehen ========================================= Die einfachste Form, dem Usenet - zumindest in einem kleinen Bereich - seinen Stempel aufzudrücken und es mitzugestalten ist die schlichte Beteiligung an einer oder mehreren Newsgroups. Davon lebt das Usenet schließlich; mitzulesen und sich zu informieren ist für den Einstieg wichtig und hat einen hohen Wert, aber ohne die aktiven Schreiber gibt es nichts mehr zu lesen und zu lernen. Wer im Rahmen seiner zeitlichen Möglichkeiten und seiner Kenntnisse in passenden Gruppen mitschreibt, tut schon viel daran, das Usenet auch für andere anziehend und gewinnbringend zu machen. Gute Beiträge sind dabei gekennzeichnet durch einen fachlich kompetenten Inhalt, einen freundlichen Ton und eine ansprechende äußere Form, sowohl was Orthographie und Grammatik als auch Beachtung der üblichen Umgangsformen im Netz (die sog. Netiquette) und technische Korrektheit betrifft. Nur wer selbst etwas zum Thema der Gruppe beiträgt und die Umgangsformen wahrt, ist in der Position, ebensolches auch von anderen zu erwarten und sie ggf. auf die notwendige Einhaltung der Regeln hinzuweisen. Nicht immer hat man die Zeit und die notwendige Ruhe, zu einer komplexeren Frage oder zu einer umfangreicheren Diskussion etwas beizutragen. Nicht immer ist man auch in der richtigen Stimmung dazu. Dann hilft es, sich daran zu erinnern, dass es keine, auch keine moralische Verpflichtung gibt, am Usenet teilzunehmen oder Fragen zu beantworten, und dass man in der Regel in einer Newsgroup nicht alleine ist. Es schadet nichts, die Frage oder die Diskussion anderen zu überlassen. Bestenfalls ist sie dann, wenn man das nächste Mal hereinschaut, schon beantwortet oder es hat sich ein Konsens gebildet. Ansonsten kann man später immer noch selbst antworten oder sich an der Diskussion beteiligen, wenn man dazu Zeit findet. 1.1. "Dauerbrenner" und häufige Fragen -------------------------------------- In den meisten Newsgroups gibt es Fragen, die immer wieder gestellt (FAQ - frequently asked question) oder Themen, die immer wieder neu diskutiert werden, obwohl die Antworten längst umfassend formuliert oder alle Argumente bereits - vielfach - gewechselt worden sind. Das kann für diejenigen, die die betreffende Newsgroup schon länger lesen, mit der Zeit ziemlich nervig werden; es hilft jedoch nichts, den - meist ganz unbedarft - Fragenden rüde zurechtzuweisen, und sei es nur, weil die sich _dann_ anschließende Diskussion noch nerviger sein wird. Konstruktiver und für alle Beteiligten gewinnbringender ist es vielmehr, die bereits vorhandenen Antworten knapp zusammengefasst zu wiederholen oder - noch besser - auf eine ausführlichere Darstellung zu verweisen. Möglich ist dies bspw. durch die Angabe einer Message-ID (oder, heutzutage wohl besser, zumindest ergänzend eines Links auf die archivierte Version eines Postings bei GoogleGroups oder dem "Usenet Article Lookup" von Howard Knight [1]) oder auch durch einen gezielten Verweis auf vorhandene Dokumentation oder eine Sammlung solcher FAQs. In gleicher Weise gilt das für Diskussionen, deren Standpunkte oft genug ausgetauscht und bei denen keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind. [1] Wenn solche Antworten oder Verweise gewinnbringend sein sollen, dann ist es wichtig, dass sie - als Antwort - möglichst kompakt, aber umfassend oder - als Verweis - möglichst zielgenau an die richtige Stelle erfolgen, andererseits aber dem Antwortenden möglichst wenig Arbeit machen. Denn Hinweise der Art "such doch bei Google (Wikipedia, in der FAQ, ...) danach" werden den Fragenden - der entweder schon gesucht, aber nicht gefunden hat oder nicht in der Lage oder nicht bereit ist, zu suchen - sicherlich nicht zufriedenstellen; der Antwortende will aber auch nicht erneut denselben Aufwand betreiben wie bereits viele andere vor ihm. Es ist daher zielführend, gute Antworten zu sammeln (sei es im Newsreader, sei es in einer gesonderten Datei, in einer Datenbank o.ä.) und sich eine Liste von passenden (!) Links anzulegen, mit denen solche Standardfragen hilfreich (!) beantwortet werden können. Stellt sich beim Nachschauen übrigens heraus, dass die konkret gestellte Variante der Frage (oder die konkrete neue Iteration der alten Diskussion) sich nicht ohne weiteres durch einen Verweis auf alte Postings oder andere Quellen beantworten lässt, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass es einer Ergänzung - oder vielleicht auch nur einer Zusammenstellung und Überarbeitung - der bisherigen Antworten bedarf. Noch gewinnbringender ist es übrigens, sich diese Arbeit nicht nur für sich selbst zu machen, sondern ihr Ergebnis in Form einer FAQ, eines Infotextes, eines Wikis o.ä. auch für andere zugänglich zu machen und umgekehrt auf diese Weise weitere Ergänzungen zu erhalten. (Mehr dazu unten in Abschnitt 2.1.) 1.2. "Einstiegshilfen" für Neulinge ----------------------------------- Jeder hat einmal klein angefangen, und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das gilt auch für das Usenet. Was dem langjährigen Nutzer als Selbstverständlichkeit erscheint, ist für den Neueinsteiger ungewohnt und vielleicht auch unverständlich. Die meisten neuen Nutzer sind aber durchaus bereit, dazuzulernen und sich anzupassen, wenn man ihnen denn die Möglichkeit dazu bietet. Insoweit gilt im wesentlichen das im vorstehenden Abschnitt 1.1. gesagte; geduldige Hinweise auf die Netiquette, die geeignete Konfiguration eines Newsreaders usw. werden durch vorhandene Standardtexte erleichtert, auf die man in seiner Antwort verweisen kann (siehe dazu unten 2.1.1.). 1.3. Ermahnungen und Hinweise auf die Netiquette ------------------------------------------------ Die Netiquette als Verhaltenscodex im Netz kann ihr Ziel nur erfüllen, wenn sie auch befolgt wird. Nun gibt es immer wieder Leute, die sie nicht befolgen, sei es punktuell oder dauernd, sei es aus Unkenntnis oder böser Absicht. Solches Verhalten führt dann gerne zu - öffentlichen oder per E-Mail versandten - Ermahnungen durch andere Nutzer, die sich gestört fühlen, wobei manche Ermahnung sich als gravierenderer Verstoß gegen gute Umgangsformen in- und außerhalb des Netzes darstellt als ihr Anlass. Überdies können zumal öffentliche Zurechtweisungen Trotzreaktionen auslösen und ebenso lange wie unschöne Off-Topic-Diskussionen nach sich ziehen. Das bedeutet aber nicht, dass Ermahnungen - oder Hinweise auf als störend empfundenes Verhalten - grundsätzlich unterbleiben sollten. Immerhin besteht durchaus die Möglichkeit, dass dem betreffenden Benutzer gar nicht bewusst ist, dass er gegen geschriebene oder ungeschriebene Verhaltensregeln verstößt und sein Tun als störend wahrgenommen wird. Und auch ansonsten wird stillschweigende Duldung leicht als Akzeptanz missverstanden und für den unkundigen Beobachter der Eindruck erweckt, das - unerwünschte - Verhalten stelle den akzeptierten Regelfall dar. Wie immer macht auch hier der Ton die Musik. Es haben sich in der Vergangenheit vor allem zwei Wege als sinnvoll erwiesen: * Hinweise per E-Mail Damit hat man schon einmal vermieden, dass sich ein Off-Topic-Thread entwickelt, und der Ermahnte fühlt sich auch nicht öffentlich bloßgestellt. Dieses Gefühl kann nämlich auch dann hervorgerufen werden, wenn der Ermahnende es gar nicht beabsichtigt. * Beiläufige Bemerkung in einem kompetenten Artikel zur Sachfrage Beantworte dem anderen zuerst seine Frage, und beantworte sie richtig, dann ist er viel eher bereit, auf Dich zu hören. Und selbst wenn nicht, ist die Gefahr, dass er ausfällig wird, wesentlich geringer. Wer wird denn schon jemanden beschimpfen, der ihm gerade eben so freundlich geholfen hat? Weitere Punkte, die die Erfolgschance einer Bitte um Beachtung der Netiquette erhöhen können, sind: * Einleuchtende Argumentation Umgangsformen haben regelmäßig Gründe technischer oder sozialer Art. Diese Gründe kann und sollte man benennen (oder auf entsprechende vorhandene Darstellungen verweisen). Es fällt viel leichter, eine Regel zu befolgen, deren Sinn man erkennt - wenn man diese Auffassung vielleicht auch nicht teilt -, als eine solche, die unsinnig erscheint. * Vermittlung der Vorteile für den Betreffenden selbst Regelmäßig bringt die Einhaltung bestehender sozialer und technischer Normen auch dem Betreffenden selbst Vorteile. Sei es, dass er in der passenden Gruppe für sein Anliegen auch bessere Antworten bekommt, sei es, dass ein aussagekräftiges Subject die Wahrscheinlichkeit für eine Antwort erhöht, oder sei es nur, dass die Erfüllung der eigenen Erwartungshaltung den Antwortenden eher motiviert, sich mit dem Anliegen des Posters zu beschäftigen. * Keine öffentliche Bloßstellung oder gar Beleidigung So verständlich manches Mal ein Gefühlsausbruch sein mag, so wenig sind harte Worte geeignet, ihr Ziel zu erreichen. Weder erzeugen sie beim Adressaten etwas anderes als Verärgerung und Trotz, noch sind sie an und für sich geeignet, das Gruppenklima zu verbessern (und darum ging es doch eigentlich, oder?). * Keine bloßen Ermahnungen posten Öffentliche Hinweise auf Fehlverhalten sind in praktisch allen Gruppen selbst off-topic und führen regelmäßig nur zu einer Eskalation. Sie vermitteln zudem den Eindruck, der Autor sei ein Besserwisser oder Oberlehrer, der zwar nichts zur Sache beizutragen hat, stattdessen aber nach Gelegenheiten sucht, andere zurechtzuweisen. Gleichermaßen ist Vorsicht in Gruppen geboten, an denen man sich sonst nicht beteiligt. Wer im wesentlichen dadurch auffällt, dass er zwar in jeder zweiten Newsgroup präsent ist, aber außer umfangreichen Hinweisen zum erwünschten Verhalten anderer sonst nichts beizutragen pflegt, erweckt gleichfalls schnell den Eindruck, Zurechtweisungen anderer seien die eigentliche Motivation für seine Teilnahme am Usenet. Wer regelmäßig durch Sachkompetenz auffällt, darf sich eher auch mal ein Wort zur Netiquette erlauben - und wird eher damit gehört. Und wenn es einmal an der Zeit für gute fachliche Antworten mangelt, sich aber schnell mit zwei Sätzen dem Ärger über ein Fehlverhalten Luft machen ließe, mag auch in diesem Fall Reden allenfalls Silber, Schweigen aber sicherlich Gold sein. Wenn am nächsten Tag oder am Wochenende der Beitrag immer noch ohne Antwort ist, lässt sich dann in Ruhe das Fachliche mit dem Hinweis auf die Umgangsformen verbinden. Niemand muss alleine das Usenet oder die Welt retten. 2. Informationen sammeln und strukturieren ========================================== Diskussionen in Newsgroups sind von Natur aus flüchtig, obschon zumindest ihre Ergebnisse - aber auch besonders gute Einzelbeiträge - es oft verdienen würden, aufbewahrt und gesammelt zu werden. Hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv in die Gestaltung einer Newsgroup einzubringen. 2.1. Infotexte und FAQs ----------------------- Wie schon im vorangehenden Abschnitt dargestellt ergeben sich in den meisten Newsgroups mit der Zeit "Dauerbrenner" an immer wieder wiederholten Diskussionen oder häufig gestellten Fragen (siehe oben 1.1.), so dass es sich empfiehlt, die Antworten oder den Diskussionsstand an einer Stelle zu sammeln und dann auf diese Sammlung oder Darstellung zu verweisen, statt die Diskussion immer wieder von vorne zu führen. Außerdem ist gerade für Neueinsteiger oft eine kurze Einführung in den Themenkreis - oder die "lokalen" Üblichkeiten - einer Newsgroups hilfreich (siehe oben 1.2.). Auch diese Texte schreiben sich allerdings nicht von selbst, sondern benötigen einen initialen Autor, möglichst viele Mitwirkende und einen "Maintainer", der sie pflegt und aktualisiert. 2.1.1. Infotexte (und Beispiele dafür) In solchen, oft recht kurzen Texten geht es weniger um eine Zusammenstellung des Kenntnisstands zum inhaltlichen Themenbereich der Gruppe, sondern mehr um eine einführende Darstellung des Themas, formale Fragen und ggf. Hinweise auf weiterführende Informationsquellen für diejenigen Nutzer, die neu zu der Newsgroup dazustoßen. Das Minimum kann hier die Charta der betreffenden Gruppe sein, ggf. ergänzt um Hinweise auf (oder eine Abgrenzung von) themenverwandten Gruppen; auch möglich ist ein Verweis auf die Netiquette oder eine Zusammenfassung der - in dieser Grupppe - wichtigsten Punkte daraus, ergänzt bspw. um Subject-Tags und andere besondere Gepflogenheiten in der jeweiligen Gruppe. Mit Verweisen auf weitere Informationsquellen oder eine FAQ der Gruppe gehört der Text dann schon eher zu den längeren seiner Art. * Ein Beispiel für die nahezu kürzeste denkbare Fassung wäre das "Infoposting de.rec.spiele.misc": | From: Tjark Weber | Newsgroups: de.rec.spiele.misc | Subject: Infoposting de.rec.spiele.misc Beispiel: * Ein ähnlich kurzer Text, der nur die Chartas verwandter Gruppen enthält, ist der Hinweis auf die passenden Newsgroups für Mozilla-Produkte (also bspw. den Webbrowser Firebird oder den Mailreader Thunderbird) in den allgemeinen Gruppen für Programme dieser Art, der bis 2012 dort gepostet wurde: | From: Boris 'pi' Piwinger <3.14@piology.org> | Newsgroups: de.comm.software.browser.misc,de.comm.software.mailreader.misc,de.comm.software.newsreader | Subject: [FAQ] SeaMonkey, Firefox, Thunderbird, Netscape -> de.comm.software.mozilla.* Beispiel: * Ein etwas längerer Text, der neben der Charta einige Hinweise zur Netiquette und Verweise auf weitere Ressourcen zum Thema enthält, wäre das Infoposting für de.etc.notfallrettung: | From: Thomas Hochstein | Newsgroups: de.etc.notfallrettung | Subject: [Info] Willkommen in de.etc.notfallrettung! | | URL: * Ein anderes Beispiel dafür ist die regelmäßig in den Rechts-Newsgroup veröffentlichte "Einfuehrung in de.soc.recht.*", die eine Sammlung von Links zu FAQs und ähnlichen Ressourcen mit kurzen Hinweisen zur Netiquette und den Chartas aller Gruppen kombiniert: | From: Thomas Hochstein | Newsgroups: de.soc.recht.misc,de.soc.recht.arbeit+soziales,de.soc.recht.datennetze | de.soc.recht.steuern+buchfuehrung,de.soc.recht.strafrecht, | de.soc.recht.strassenverkehr,de.soc.recht.wohnen | Subject: [Info] Einfuehrung in de.soc.recht.* | | URL: 2.1.2. FAQs (und Beispiele dafür) Eine FAQ ist eine Sammlung von häufig gestellten Fragen ("frequently asked questions") und natürlich den zugehörigen Antworten. [2] Klassisch ist eine FAQ auch in einem solchen Frage- und Antwortstil aufgebaut. Eine FAQ kann das gesamte Gruppenthema zum Thema haben, oder auch nur einen Teilbereich dessen, was in der Gruppe diskutiert wird. [2] Manche reservieren übrigens den Ausdruck "FAQ" für die einzelnen Fragen und nennen die Sammlung dann "FAQL" für "FAQ list". Hier wird FAQ pars pro toto auch für die Sammlung der Fragen und Antworten verwendet. Statt einer klassischen FAQ im Frage-Antwort-Stil kann auch ein zusammenhängender Text sinnvoll sein, der bestimmte Aspekte des Gruppenthemas in Form einer in sich geschlossenen Darstellung behandelt. Da er nicht die Fragen als Leitlinie nehmen kann, ist es wichtig, ein anderes übersichtliches Gliederungsprinzip zu finden. Denkbar wäre hier ein Tutorial, das bspw. die Installation eines Programms, die Herstellung eines Gegenstands oder die Erledigung einer Angelegenheit in Form einer Schritt-für-Schritt-Anleitung darstellt, eine Liste von Bezugsquellen o.ä. oder auch eine in sich geschlossene Abhandlung in der Art eines Papers. FAQs oder vergleichbare Abhandlungen können mit der Zeit einen beträchtlichen Umfang erreichen. Eine etwas abgespeckte Form einer FAQ ist ein Glossar oder ein Abkürzungsverzeichnis, in dem Abkürzungen oder Fachbegriffe erläutert werden. Ein solches Glossar kann natürlich auch Teil eines solchen umfassenderen Textes sein. * Beispiele für eine klassische, im Frage-Antwort-Stil gehaltene FAQ wären die "Allgemeine Service+Tarife-FAQ": | From: marc@marclanger.de (Marc Langer) | Newsgroups: de.comm.provider.telefonie,de.answers,news.answers | Subject: Allgemeine Service+Tarife-FAQ | | Archive-name: de/tk-faq | URL: http://www.marclanger.de/faq/service+tarife.txt oder auch die "Sammlung häufig registrierter Anfragen (SAHARA)" in de.etc.sprache.deutsch, die bis 2012 dort monatlich gepostet wurde: | From: Joerg Digmayer | Newsgroups: de.etc.sprache.deutsch | Subject: SAHARA (FAQ deutsche Sprache) Beispiel: und (aus derselben Gruppe) die "FAQ-Liste de.etc.sprache.deutsch" . * Ein Beispiel für einen längeren zusammenhängenden Text, der sich nicht am Frage-Antwort-Schema orientiert, ist ... zum Beispiel dieser hier. :-) 2.1.3. Voraussetzungen und Gestaltung * Wer einen einführenden Infotext oder eine FAQ erstellen oder betreuen will, sollte tunlichst über den entsprechenden fachlichen Hintergrund verfügen, um sich selbst kompetent äußern oder die Richtigkeit von Antworten auf Fragen beurteilen zu können. Spätestens dann, wenn sich in einer Gruppe Vertreter verschiedener Ansichten zu bestimmten Themen finden oder gar Fraktionen gebildet haben, ist auch die Akzeptanz des Textes und des Autors oder Maintainers innerhalb der Gruppe ein wichtiger Punkt. Ein Begrüßungstext, erst recht aber eine FAQ oder ein ähnliches Werk sollte keine Einzel- oder Minderheitenmeinung darstellen (oder jedenfalls dann als solche erkennbar sein), sondern einen möglichst breiten Konsens unter den Teilnehmern widerspiegeln, sonst erfüllt sie ihren Zweck nicht, sondern wirkt kontraproduktiv. * Hilfreich ist es, eine FAQ pp. nicht alleine zu verfassen, zu ergänzen und zu betreuen, sondern sich möglichst viele Mitstreiter zu suchen. Dadurch verteilt sich die Arbeit auf mehrere Schultern, die FAQ wird vielseitiger, und sie kann auch durch "Mitzeichner" aus dem "harten Kern" derjenigen, die sich regelmäßig und fachkompetent an der Diskussion in der Newsgroup beteiligen, größeres Gewicht erhalten. * Von der optischen und formalen Gestaltung her sollte die FAQ - auch dann, wenn sie nicht nur in die Gruppe gepostet wird, sondern auch im Web steht - als einfacher Text gut lesbar sein. Es empfiehlt sich, einen Betreff zu wählen, der die FAQ (oder das Infoposting) als solche(s) erkennbar macht, namentlich den Begriff "FAQ" oder "Info(posting)" enthalten. * Zudem ist es hilfreich, wenn regelmäßige Leser der Gruppe den Text leicht ignorieren (ausfiltern) können, aber dennoch Änderungen an dem Text mitbekommen. Zu diesem Zweck hat es sich bewährt, das Datum der letzten Aktualisierung oder die Versionsnummer o.ä. in den Betreff (am besten an dessen Ende) aufzunehmen. So kann der "Regular" den Beitrag anhand des Betreffs ausfiltern, bekommt aber eine aktualisierte Fassung dennoch angezeigt. In den verwendeten Beispielen in diesem Text ist ein solches Datum jeweils durch den Text "DATUM" ersetzt worden. * Falls die FAQ in mehrere Newsgroups oder (auch) in eine moderierte Gruppe gepostet wird, ist ein Followup-To:-Header obligatorisch. 2.1.4. Publikationswege und -häufigkeit Eine FAQ (oder ein Infotext) sollte natürlich in der oder den Gruppe(n) veröffentlicht werden, zu der oder denen sie thematisch gehört. * Neben dieser "Heimatgruppe" bietet sich eine Veröffentlichung auch in der Newsgroup de.answers an. Diese Gruppe ist ein Sammelbecken für FAQs und andere Infotexte, die regelmäßig gepostet werden. Ein hoffnungsvoller FAQ-Schreiber-Neuling sollte einmal darin schmökern, um sich Anregungen zur Form von FAQs zu holen. Eine halbwegs ausgereifte FAQ kann und soll man bei der Moderation von news.answers anmelden und regelmäßig (dort und) in de.answers posten. Wie das geht, steht - natürlich - in der entsprechenden FAQ in de.answers (und de.admin.news.misc). Sinnvoll ist das allerdings nur bei Infopostings, deren Schwerpunkt auf inhaltlichen Fragen und nicht auf Verhaltensfragen liegt. Derzeit ist allerdings fraglich, ob die *.answers-Gruppen noch funktionieren bzw. deren Moderation erreichbar ist. * Die Veröffentlichung einer FAQ sollte so regelmäßig erfolgen, dass sie immer - trotz automatischem Expire - auf dem Server verfügbar ist und von neuen Lesern auch schnell gefunden werden kann, aber auch wiederum nicht so häufig, dass ein ggf. mehrere tausend Zeilen länger Text ständig veröffentlicht (und von allen Teilnehmern heruntergeladen und ggf. gespeichert) werden muss. Der kleinste Wiederholungszeitraum sollte eine Woche nicht unter-, der längste einen Monat nicht deutlich überschreiten, je nachdem, wieviel in der jeweiligen Newsgroup los ist und wie lang der Text ist. Es kann sich auch bewähren, eine große FAQ nur alle vier oder gar acht Wochen zu veröffentlichen, aber ein kurzes Infoposting oder einen "Pointer" (Verweis) auf die FAQ in kürzeren Abständen, bspw. alle 14 Tage oder wöchentlich. * Für die automatische Veröffentlichung einer FAQ stehen verschiedene Tools bereit, darunter auto-faq, postfaq und yapfaq. Eine Zusammenstellung der Unterschiede mit einer Auflistung der Bezugsquellen findet sich unter . * Neben der Veröffentlichung im Usenet bietet es sich an, die FAQs auch im Web zu veröffentlichen. Dies kann - ganz simpel - durch Einstellen desselben unformatierten Textes geschehen, der auch das Posting bildet. Schöner ist natürlich eine für das Web optimierte HTML-Version, was sich allerdings regelmäßig nur dann anbietet, wenn man die eine Fassung automatisch aus der anderen generieren kann. Zwei Fassungen parallel zu pflegen bedeutet einen ganz erheblichen Aufwand. * Eine weitere Möglichkeit, die zunehmend genutzt wird, ist die Veröffentlichung der FAQ *nur* im Web; in der Newsgroup steht dann ggf. nur ein Pointer (Verweis). Ein Beispiel dafür ist die bereits oben unter 2.1.2. genannte "FAQL de.etc.sprache.deutsch", die sich nur im Web findet und auf die im Rahmen eines regelmäßigen Infopostings verwiesen wird. Eine Veröffentlichung im Web ermöglicht es, die FAQ optisch ansprechender zu gestalten und die Möglichkeit von Verlinkungen - anstatt verbaler Querverweise in der Art "siehe Abschnitt xxx" - zu nutzen. Zudem ist das Web für die Veröffentlichung (weitgehend) statischer Texte das geeignetere Medium; die regelmäßige Veröffentlichung immer derselben (ggf. sehr langen) Texte in einer Newsgroup erscheint angesichts der heutigen Möglichkeiten teilweise anachronistisch. Nachteilig ist dabei hingegen der Medienbruch; es ist dann nicht mehr möglich, bei einem reinen Usenet-Zugang (oder bspw. von unterwegs ohne Netzzugang) auf die FAQ zuzugreifen. * Denkbar ist bei einer Verlagerung der FAQ ins Web auch, die Zusammenarbeit mehrerer bei der Pflege der FAQ zu vereinfachen, indem diese aus einem Versionsverwaltungssystem generiert oder direkt als Wiki oder in Form eines Content Managemt Systems (CVS) bereitgestellt wird. Ein Beispiel dafür stellt die FAQ von de.comp.lang.php unter dar. 2.1.5. Verweise und Hinweise in der Signatur Damit Infotexte oder FAQs auch gefunden und beachtet werden, ist es sinnvoll, auf sie hinzuweisen. Das kann nicht nur in Form eines konkreten Verweises auf die passende Stelle einer FAQ statt einer Wiederholung der ganzen Antwort (siehe dazu oben unter 1.1.) geschehen, sondern auch bspw. durch Hinweise in der Signatur. * Ein konkreter Verweis sollte immer möglichst spezifisch sein, damit der Fragende die Antwort gut findet und so die FAQ als sinnvolles Hilfsmittel schätzen lernt: | Die Antwort auf Deine Frage findest Du in der FAQ, Punkt 4.2, | unter * Hinweise in der Signatur können bspw. eine solche Form annehmen: | -- | Fragen zu dieser Gruppe? Eine Liste von häufig gestellten Fragen | und Antworten (FAQ) findest Du unter im Web unter | oder alle zwei Wochen mit | dem Betreff "FAQ de.foo.bar" hier in der Gruppe. Dies lässt sich noch erweitern; so gab es unter den Regulars von de.newusers.questions das "dnq-Signaturprojekt", dessen Ziel es war, nicht nur Hinweise auf FAQs, sondern direkt die Antworten auf häufig gestellte Fragen in der Signatur unterzubringen. Eine Sammlung von Beispiel-Signaturen findet sich noch unter . 2.2. Andere regelmäßige Veröffentlichungen Neben Infotexten und FAQs gibt es auch andere denkbare regelmäßige Veröffentlichungen. * In vielen Newsgroups ist es üblich, monatlich eine mehr oder weniger ernst gemeinte Statistik über die Nutzung der Gruppe zu veröffentlichen, aus der sich ergibt, wer die meisten Beiträge geschrieben hat, welche Threads am längsten waren usw. usf. Entsprechende Programme sind bspw. unter zusammengestellt. * Es mag auch hilfreich sein, eine Liste zumindest der regelmäßigen Teilnehmer an der Newsgroup zusammenzustellen, in der sie sich bspw. vorstellen können oder in der Wissensschwerpunkte genannt sind. Beispiele dafür finden sich in der FAQ von de.talk.bizarre im dortigen Abschnitt 2 oder in Form der Schreiberliste von de.etc.notfallrettung . * In manchen (weniger fachspezifischen als vielmehr der Geselligkeit dienenen) Newsgroups finden - oder fanden - auch Spiele oder Wettbewerbe statt. Wie man sieht: die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos! :-) 2.3. Webseiten zur Newsgroups Eine Newsgroup ist nicht nur ein Diskussionsmedium, sondern auch - zumindest potentiell - ein sozialer Raum; die regelmäßigen Nutzer interagieren miteinander. Daher gibt es zu vielen Newsgroups auch zugehörige Webseiten, auf denen sich bspw. die Teilnehmer in "Steckbriefen" vorstellen können oder auf denen die Geschichte der Newsgroup dargestellt wird. In diese Webseiten lässt sich dann auch eine Fassung der FAQ integrieren, vielleicht ergänzt um Bilder von den letzten Gruppentreffen oder die Ankündigung des nächsten Treffens (siehe dazu auch unten Abschnitt 7.2.). Ein Beispiel dafür sind die Webseiten der Newsgroup de.talk.bizarre . 3. Beteiligung an der Selbstverwaltung der Hierarchie ===================================================== Das Usenet ist ein verteiltes System; es gibt keinen einzelnen zentralen Server, auf dem bspw. die Newsgroups der Hierarchie de.* verfügbar sind, sondern eine Vielzahl von großen und kleinen Systemen, die jeweils bestimmte Newsgroups vorhalten (oder auch nicht) und den Inhalt jeweils mit mehreren anderen Servern abgleichen, so dass schließlich alle Server mit mindestens einem - regelmäßig aber mehreren - anderen Server verbunden sind. Damit ein solches System funktioniert, sollte der Gruppenbestand der Hierarchie de.* auf allen diesen verbundenen Servern möglichst identisch sein. Um nun zu entscheiden, welche Gruppen es geben soll (und welche nicht), wie sie heißen, wie ihr Themenbereich genau umrissen wird und ob sie moderiert sind oder nicht, gibt es ein geregeltes Verfahren, das auf einer Selbstverwaltung durch alle - interessierten - Teilnehmer beruht. Kurz zusammengefasst werden Vorschläge zur Änderung am Gruppenbestand (oder auch zur Änderung der Regeln) in der moderierten Newsgroup de.admin.news.announce (und allen betroffenen Gruppen) veröffentlicht und dann in de.admin.news.groups (oder de.admin.news.misc) diskutiert; schließlich erfolgt eine Abstimmung über den Vorschlag. Die Verantwortung für den geregelten Ablauf der Verfahren liegt (bei allen Teilnehmern, aber letztlich vor allem) bei der Moderation von de.admin.news.announce, die Veränderungen am Gruppenbestand auch mit Hilfe digital signierter sog. Steuernachrichten auf allen Newsservern, die sich diesem System angeschlossen haben, ausführen kann. Eine Ausnahme von dieser Regel gilt für die Gruppen der Teilhierarchie de.alt.*; dort findet keine Abstimmung statt, sondern es wird (nur) Fairness erwartet. Darunter wird verstanden, dass es genügt, wenn gegen einen Vorschlag nicht heftig (und begründet!) protestiert wird oder solcher Protest sich ausräumen lässt. Die Einzelheiten zu den Abläufen in de.admin.news.* sind in einer ganzen Reihe von Texten in de.admin.infos zusammengestellt. Normativ sind insoweit die Einrichtungsregeln (die auch für Löschungen von Gruppen und andere Veränderungen am Gruppenbestand sowie im Grundsatz auch für alle anderen Arten von Entscheidungen Anwendung finden): | From: thh@thh.name (Thomas Hochstein) | Newsgroups: de.admin.infos,de.alt.admin | Subject: Einrichtung, Aenderung und Entfernung von Usenet-Gruppen in de.* | | Archive-name: de-admin/einrichtung | URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/einrichtung | URL: https://th-h.de/archives/faqs/einrichtung.txt Erläutert werden diese Regeln im sog. dana-Manual: | From: dana-manual@usenet.th-h.de (Thomas Hochstein / Michael Ottenbruch) | Newsgroups: de.admin.infos,de.answers,news.answers | Subject: Erlaeuterungen zur Einrichtung neuer Gruppen in de.* | | Archive-name: de-newusers/dana-manual | URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/dana-manual | URL: https://th-h.de/archives/faqs/dana-manual.txt Hilfreich sind auch das Glossar: | From: thh@thh.name (Thomas Hochstein) | Newsgroups: de.admin.infos | Subject: Wichtige Begriffe in de.admin.news.* | | Archive-name: de-admin/dan-glossar | URL: https://th-h.de/archives/faqs/dan-glossar.txt | URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/dan-glossar und eine Zusammenstellung häufiger Missverständnisse: | From: 3.14@piology.org (Boris 'pi' Piwinger) | Newsgroups: de.admin.infos,de.admin.news.groups,de.alt.admin | Subject: Missverstaendnisse in de.admin.news.groups | | Archive-name: de-admin/dang-faq | URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/dang-faq 3.1. Teilnahme an der Diskussion in d.a.n.* und de.alt.admin ------------------------------------------------------------ Die einfachste Form der Beteiligung an der Selbstverwaltung ist - wie immer im Usenet - mitlesen, sich informieren und dann mitdiskutieren, sei es in de.admin.news.groups, in de.alt.admin oder auch in de.admin.news.misc (bei sonstigen Themen, bspw. Änderungen der Regeln oder Personenwahlen). Weitere Voraussetzungen gibt es nicht - jedenfalls nicht über die Usenet-üblichen hinaus, nämlich Interesse am Thema, Bereitschaft, sich in dieses ggf. einzuarbeiten und - leider nicht nur, aber vor allem in den administrativen Gruppen - eine ausreichend dicke Haut, um mit einem Abgleiten der Sachdiskussion ins Persönliche umgehen zu können sowie ein ausreichend feines Gespür, um Teilnehmer mit Interesse an der Sachdiskussion von Störern zu unterscheiden. Diese "bloße" Teilnahme am Entscheidungsprozess darf nicht unterschätzt werden: zwar lebt das Usenet in besonderem Maße von denjenigen, die Vorschläge einbringen oder sich um die - auch technischen - Finessen der Umsetzung kümmern, aber es kann auch nicht ohne diejenigen bestehen, die Vorschläge kritisch auf ihre Schwächen abklopfen und konstruktive Verbesserungsvorschläge machen. Es geht ja nicht nur um die Einrichtung (oder ggf. Löschung oder Änderung) einer Gruppe an sich, sondern auch um die Formulierung einer aussagekräftigen Kurzbeschreibung, um die Einordnung in eine Unterhierarchie, um eine möglichst einsichtige Abgrenzung des Gruppenthemas von den Themen anderer Gruppen, u.a.m. Hier sind immer weitere Meinungen, Gegenvorschläge etc. gefragt und hilfreich. 3.2. (Mit-)Proponieren eines Verfahrens --------------------------------------- 3.2.1. de.admin.news.* Der "Proponent" ist diejenige, der eine Diskussion über eine Gruppe mit einem konkreten Vorschlag, der den üblichen Formalien genügt, beginnt, diesen bei der Moderation von de.admin.news.announce einreicht, dann die Diskussion verfolgt und den Vorschlag ggf. anpasst und schließlich zur Abstimmung überleitet, die er selbst durchführen oder an jemand anderen delegieren kann (siehe dazu unten Abschnitt 3.3.). Proponent kann jeder werden, der sich dazu berufen fühlt, die Neueinrichtung - oder Löschung - einer Gruppe (oder auch eine andere Veränderung) vorzuschlagen. Sinnvoll ist es, wenn er sich einerseits mit dem Thema der neuen oder bestehenden Gruppe, andererseits aber auch mit dem Einrichtungsverfahren und den Üblichkeiten in de.admin.news.groups auskennt; es bedarf aber sonst keiner wie auch immer gearteten "höheren Weihen". Der Proponent muss nicht eine einzelne Person sein. Oft empfiehlt es sich vielmehr gerade als Anfänger in diesem Metier, ein Verfahren nicht ganz alleine durchzuziehen, sondern sich Mitproponenten zu suchen oder zumindest im Vorfeld einmal bei anderen potentiellen Interessenten vorzufühlen, ob sie bereit sind, sich in der Diskussion zu beteiligen. Es kann auch hilfreich sein, wenn sich ein "alter Hase" in Usenet-Dingen und ein Fachmann hinsichtlich des Gruppenthemas zusammentun, um ein Verfahren zu proponieren. Das dana-Manual (siehe oben) bietet eine Fülle von Informationen zu den notwendigen Vorüberlegungen (dort Abschnitt 1) und dem weiteren Verlauf des Verfahrens (dort Abschnitt 2 ff.); es ist daher im Vorfeld des ersten eigenen Verfahrens zur Lektüre empfohlen. 3.2.2. de.alt.admin In der Teilhierarchie de.alt.* ist das Einrichtungsverfahren sehr viel weniger formalisiert. Anstatt eines komplizierten Verfahren heißt das Prinzip hier, wie schon einleitend ausgeführt, "Fairness". Auch in de.alt.admin, wo die Diskussionen über Veränderungen am Gruppenbestand dieser Teilhierarchie stattfinden, muss man natürlich zunächst seinen Einrichtungsvorschlag zu Gehör bringen, der auch die notwendigen Basisinformationen wie Name der Gruppe, Kurzbeschreibung, Status und Charta und sinnvollerweise auch eine Begründung für den Vorschlag enthalten sollte; mutatis mutandis gilt das auch für Änderungs- oder Löschungsvorschläge. Die Anforderungen sind dabei, von den Formalitäten abgesehen, nicht anders als in de.admin.news.* auch; auf das dana-Manual (siehe oben) sei verwiesen (dort Abschnitt 2). Hinsichtlich der Einordnung einer neuen Gruppe in den Hierarchiebaum gilt ebenfalls vergleichbares; allerdings sind die in de.alt.* bestehenden Unterhierarchien nur teilweise eine Abbildung der im restlichen Teil von de.* existierenden. Teilweise gibt es auch solche Unterhierarchien, die es dort nicht gibt, wie zum Beispiel "de.alt.technik.*". Dass eine ganze Reihe Gruppen direkt unter de.alt (und damit hierarchisch sehr hoch) "aufgehängt" sind, wird heutzutage als Altlast betrachtet; neue Gruppen werden in de.alt.* seit vielen Jahren nach Möglichkeit nur noch in - oder zusammen mit - einer passenden Unterhierarchie eingerichtet. Bei der Abfassung der Begründung - und den zu erwartenden Gegenargumenten - sind ebenfalls kaum Unterschiede zwischen de.alt.* und de.!alt.* (also dem Rest von de.*) zu verzeichnen; die Erwägungen im dana-Manual (siehe oben) zum Bedarf für eine neue Gruppe (dort Abschnitt 1.1) und auch die (gleichfalls bereits genannte) Missverständnisse-FAQ lassen sich nahezu 1:1 auf die Verhältnisse in de.alt.admin übertragen. Der Unterschied liegt vielmehr im Verfahren: wo in de.admin.news.* die Diskussion mit einer Abstimmung schließt, die frühestens nach 14 Tagen starten kann, in der Regel aber nicht vor Ablauf einer vierwöchigen Diskussionsperiode beginnt und dann nochmals ca. 4 Wochen dauert, genügt es in de.alt.admin, eine angemessene Zeit - üblicherweise mindestens eine Woche - auf Reaktionen zu warten. Erfolgt in dieser Zeit kein (begründeter) Protest, gilt der Vorschlag bereits als angenommen. Ansonsten muss der Protest entkräftet werden. Gelingt dies (und erfolgt ggf. nach angemessener Wartezeit kein weiterer Protest), ist der Vorschlag angenommen; gelingt dies aber nicht, gilt er als abgelehnt. Es geht also darum, einen möglichst weitgehenden Konsens zu finden, nicht darum, eine Mehrheit für den Vorschlag zu finden. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil des deutlich geringeren bürokratischen Aufwands und der ggf. kurzen Laufzeit; sie hat hingegen den Nachteil, dass die Beurteilung, ob Protest ausgeräumt wurde, nicht mit der gleichen Objektivität wie die Auszählung einer Abstimmung möglich ist und zudem eine Minderheit obstruktiv wirken kann. Ein weiterer Unterschied liegt in der Notwendigkeit, das Ergebnis der Abstimmung selbst umzusetzen, also eine technisch und formal korrekte sog. Steuernachricht zu versenden (was in de.!alt.* durch die Moderation von de.admin.news.announce übernommen wird). Wer sich nicht 100%ig sicher ist, dieses Vorgehen zu beherrschen, sollte tunlichst einen erfahrenen Netzteilnehmer um den Versand der Steuernachricht bitten, denn defekte Steuernachrichten sind sehr ärgerlich und können die Verbreitung einer neu eingerichteten Gruppe erheblich behindern. 3.3. Votetaking und die GVV --------------------------- Insbesondere in früheren Zeiten war es üblich, dass ein komplettes Verfahren einschließlich der Abstimmungsphase durch den Proponenten durchgeführt wurde. Die Durchführung der Abstimmung muss aber nicht zwingend durch den Proponenten erfolgen; aufgrund der notwendigen technischen und organisatorischen Kenntnisse und Voraussetzungen empfiehlt es sich oft, die Durchführung einem erfahrenen Usenet-Teilnehmer als "Votetaker" (Abstimmungsleiter) zu überlassen. Wer sich hier engagieren möchte, sollte am besten bereits selbst Verfahren, namentlich auch Abstimmungen, durchgeführt oder jedenfalls lange Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt haben. Die weiteren Voraussetzungen wie eine geeignete Abstimmadresse und Netzanbindung und geeignete Auswertungssoftware sind wiederum im dana-Manual (siehe oben) zusammengestellt (dort Abschnitt 4.1). Eine gute Kenntnis der Einrichtungsregeln und der Regelauslegung - insbesondere hinsichtlich des Ablaufs einer Abstimmung und der Gültigkeit von Stimmen - ist eine weitere Anforderung an einen Votetaker. Wer regelmäßig für andere die Durchführung von Abstimmungen übernehmen möchte, sollte erwägen, sich den "German Volunteer Votetakers" (GVV) anzuschließen. Die GVV sind eine Gruppe von Freiwilligen, die sich bereit erklärt haben, Abstimmungen über Gruppeneinrichtungen und verwandte Themen im de.*-Usenet als Serviceleistung für den jeweiligen Proponenten durchzuführen, und über die Sammeladresse erreichbar. Weitere Informationen dazu finden sich in der GVV-FAQ: | From: Thomas Hochstein | Newsgroups: de.admin.infos,de.admin.news.groups | Subject: GVV-FAQ | | Archive-name: de-admin/gvv-faq | URL: https://votetakers.de/faq.php und auf den Webseiten der GVV unter . 3.4. Mitwirkung in der Moderation von de.admin.news.announce ------------------------------------------------------------ Über die normalen Aufgaben einer Moderation, nämlich das Veröffentlichen oder Zurückweisen von Beiträgen, hinaus gehört zur Aufgabe der Moderation von de.admin.news.announce die Überwachung des ordnungsgemäßen Verfahrensgangs und die Umsetzung der Abstimmungsergebnisse. Nach der Selbstauflösung der Mentoren [3] kümmert sie sich in den Grenzen des Machbaren auch um eine Betreuung der Proponenten einschließlich eventueller Formulierungshilfen. [3] Die Mentoren hatten sich die Beratung potentieller Proponenten bei der Einrichtung einer neuen Gruppe (oder der Löschung oder Änderung einer bestehenden Newsgroup) zur Aufgabe gemacht und auf Wunsch bspw. bei der Formulierung des Vorschlags geholfen. Die verbliebenden zwei Mentoren haben die Gruppe am 16.12.2008 aufgelöst: | From: mentoren@dana.de (de.admin.news-Mentoren) | Subject: Selbstaufloesung der Mentoren | Newsgroups: de.admin.news.announce,de.admin.news.misc | Message-ID: | Date: Tue, 16 Dec 2008 22:00:00 +0100 Die Gründe dafür lassen sich dem referenzierten Posting entnehmen. Die gegenwärtige Moderation arbeitet im Team und hat diese Aufgaben auf verschiedene Personen aufgeteilt; die Einzelheiten lassen sich dem regelmäßig in de.admin.news.announce veröffentlichten Moderationskonzept: | From: moderator@dana.de (Moderation von de.admin.news.announce) | Newsgroups: de.admin.news.announce,de.admin.news.misc | Followup-To: de.admin.news.misc | Subject: Moderationskonzept der derzeitigen Moderation entnehmen, das auch im Web unter verfügbar ist. Einige Aufgaben erfordern eher technische Veranlagungen und Voraussetzungen (wie die Versendung der Steuernachrichten oder auch die Führung der Statusübersicht, die von Hand recht mühselig wäre), bei anderen liegt das Schwergewicht mehr auf einer guten Kenntnis der Einrichtungsregeln und der Üblichkeiten in de.admin.news.* sowie den Kommunikationsfähigkeiten (Verfahrensbetreuer). Die derzeit - und formell seit 24.11.1997, aber in der Besetzung ständig wechselnde - amtierende Moderation hat die Amtszeit der einzelnen Moderationsmitglieder auf 12 Monate beschränkt. Es gibt daher regelmäßig Nachwahlen für ausscheidende Moderatoren, bei denen sich jeder bewerben kann, der neben Lust und Laune auch Zeit hat und die - geringen - technischen Voraussetzungen erfüllt. So ist es erforderlich, in eine moderierte Gruppe posten und dabei Headerzeilen (ggf. über das übliche hinaus) passend setzen zu können. Außerdem müssen die Postings mit PGP (idealerweise Version 2.6.3) digital signiert werden können, am besten in Form einer Headersignatur. Für genauere Informationen und Bewerbungen für offene Stellen ist eine Mail an der richtige Weg. Man kann auch die dana-Moderation als ganze neu wählen. Das Verfahren dazu ist sehr genau festgelegt und aus dem Artikel: | From: Olaf Schneider , Adrian Suter | Newsgroups: de.admin.infos,de.admin.news.misc | Subject: Neuwahl der de.admin.news.announce-Moderation | | Archive-name: de-admin/dana-neuwahl | URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/dana-neuwahl in de.admin.infos zu ersehen. Eine andere Moderation würde dann möglicherweise auch eine andere interne Arbeitsteilung vornehmen. 3.5. Weitere Beteiligungsmöglichkeiten -------------------------------------- Neben den zuvor genannten Möglichkeiten kann man natürlich auf der Ebene der ganzen Hierarchie de.* auch das tun, was auf der Ebene einer einzelnen Newsgroup möglich ist, nämlich FAQs und Infotexte verfassen, ergänzen und betreuen, Statistiken zusammenstellen oder Webseiten zum Usenet erstellen. Beispiele dafür sind - für FAQs und Infotexte: alle Texte in de.newusers.infos und de.admin.infos - für Statistiken: "de.* in Graphen" - für Webseiten: "Volkers Usenet-Seiten" 4. Moderation von Newsgroups ============================ 4.1. Grundsätzliches zu moderierten Gruppen ------------------------------------------- Manche Newsgroups sind moderiert. Dort eingereichte Beiträge werden nicht direkt veröffentlicht; stattdessen versendet der Newsserver, bei dem das Posting eingespeist wird, dieses per E-Mail an einen Moderator (oder eine mehrköpfige Moderation), die dann dann über die Veröffentlichung entscheidet. Alternativ kann der Autor seinen Artikel auch direkt an die Moderation schicken. Moderierte Gruppen haben den Vorteil, dass viele ärgerliche Postings (Spam, Off-Topic-Threads, fehlende Followup-To-Header etc.) vermieden werden können. Nachteile gibt es aber auch: Eine Moderation ist aufwendig und führt zu Verzögerungen, weil Beiträge ja nicht direkt erscheinen, sondern erst durch eine Moderation geprüft werden müssen. Moderiert werden daher primär Informations- und Ankündigungs-Gruppen; Beispiele für ersteres sind de.newusers.infos und de.admin.infos, ein Beispiel für letzteres ist de.admin.news.announce. In beiden Fällen soll die Moderation einerseits sicherstellen, dass in den Gruppen nicht zuviel los ist, so dass man sie "nebenbei" abonnieren kann und Informationen wie auch Ankündigungen gut findet, andererseits aber auch dafür sorgen, dass dort nur von der Moderation geprüfte Beiträge erscheinen. Beides ermöglicht oder erleichtert auch eine automatische Archivierung. In der de.*-Hierarchie sind moderierte Diskussionsgruppen (noch?) eine Seltenheit; Beispiele sind oder waren de.newusers.questions, de.soc.familie.vaeter und vormals de.alt.fan.tabak. Regelmäßig war der Grund für die Umstellung der zuvor unmoderierten Newsgroups auf den Status "moderiert" das Auftreten massiver Störungen und Störer. Moderierte Diskussionsgruppen haben aber den entscheidenden Nachteil, dass Diskussionen durch die Moderation verzögert werden. Aus diesem Grund muss man sich im Einzelfall gut überlegen, ob es sich wirklich lohnt, diese Nachteile in Kauf zu nehmen, um die Vorteile einer moderierten Gruppe zu erhalten. Das Pro und Contra moderierter Gruppen ist auch im dana-Manual [4] im dortigen Abschnitt Abschnitt 2.4.1 noch einmal dargestellt. [4] 4.2. Technische Voraussetzungen für die Moderation -------------------------------------------------- 4.2.1. Allgemeine Voraussetzungen * Es empfiehlt sich, einen Newsreader - oder besser noch geeignete Scripts oder komplette Moderationssoftware, siehe unten Abschnitt 4.2.2. - zu verwenden, der es ermöglicht, beliebige Headerzeilen zu setzen. Zumindest muss man den Postings einen Approved:- und einen Sender:-Header hinzufügen können. Oft ist es nötig oder sinnvoll, auch References:, Message-ID: und andere Header (auch X-Header) selbst setzen zu können. Hilfreich ist es auch, wenn man eigene Postings - am besten im Header - digital signieren kann. Das ermöglicht es, automatiert gefälschte Postings in der moderierten Gruppe, die in Wirklichkeit nicht durch einen Moderator freigegeben wurden, zu erkennen und ggf. Gegenmaßnahmen einzuleiten. * Auch der verwendete Newsserver muss den Sender:-Header übernehmen (statt ihn ggf. zu überschreiben) und das Posten mit Approved: erlauben. * Außerdem sollte ein Moderator eine schnelle Mail- und Newsanbindung haben. Nahezu zwingend für ein effektives Arbeiten ist darüber hinaus eine eigene Mailadresse für Einreichungen für die moderierte Gruppe. * Wenn mehrere Moderatoren parallel tätig sein sollen, muss technisch - oder durch zuverlässige Absprachen - sichergestellt sein, dass eingereichte Beiträge nicht doppelt bearbeitet werden. 4.2.2. Spezielle Tools Es ist zwar grundsätzlich möglich, eingereichte Postings in moderierte Gruppen mit einem normalen Newsreader zu posten, aber wirklich praktikabel ist das nicht. Sofern nur selten Veröffentlichungen nötig sind, empfiehlt sich daher die Verwendung eines Posting-Scripts, das einen als Datei vorliegenden Beitrag mit den notwendigen Informationen versieht und dann postet, ggf. auch signiert. Entsprechende Lösungen für regelmäßige automatische Postings (bspw. von FAQs in Info-Gruppen) sind oben unter 2.1.4. genannt. Ansonsten bietet sich bspw. das Perl-Script tinews.pl als Lösung an. Für die Moderation von Diskussionsgruppen ist es nahezu zwingend, einerseits ein mehrköpfiges Team von Moderatoren um sich zu scharen und zum anderen spezielle Moderationssoftware einzusetzen, die es letztlich auf Knopfdruck erlaubt, Beiträge zu veröffentlichen oder abzuweisen und die auch auf die Zusammenarbeit mehrerer ausgelegt ist, also zentral auf einem Server installiert wird. 4.3. Voraussetzungen in der Person des Moderators ------------------------------------------------- Wer eine Gruppe moderieren möchte, sollte sich zuerst einmal selbst mit dem Thema der Gruppe einigermaßen auskennen. Schließlich muss der Moderator entscheiden, ob ein Artikel in die Gruppe passt oder nicht. Außerdem wird er (vor allem bei einer Info-Gruppe) dem Autoren eines (regelmäßigen) Artikels Vorschläge zur Verbesserung machen. Allerdings ist diese Voraussetzung der thematischen Kompetenz meistens gegeben, denn als mögliche Moderatoren bieten sich meist ohnehin nur Personen an, die an der entsprechenden Gruppe besonders interessiert sind. Dazu kommt eine gewisse technische Kompetenz, um zumindest vorhandene Moderationssoftware einsetzen zu können. Bei Moderation "von Hand" sind die Anforderungen an das technische Wissen allerdings nicht so hoch, sehr wohl aber, wenn man Aufgaben automatisieren will. Sehr wichtig ist die soziale Kompetenz der Moderatorin oder des Moderators. Er soll die Autoren fair behandeln und (vor allem in Diskussionsgruppen mit kontroversen Themen) nicht eine Seite bevorzugen. Nur allzuschnell sind sonst die "Zensur!"-Rufer zur Stelle. Takt und eine verhältnismäßig dicke Haut, um nicht auf jede Kritik oder jeden persönlichen Angriff gleich übersensibel zu reagieren, sind (je nach Gruppe mehr oder weniger) wichtige Eigenschaften eines Moderators. 5. Bereitstellung von Ressourcen ================================ Nicht jeder, der bereit ist, sich bei der Mitgestaltung des Usenets zu engagieren, hat notwendigerweise breite technische Kenntnisse; viele, die sich gerne einbringen würden, sind nicht ohne weiteres in der Lage, bspw. FAQs automatisch alle vier Wochen zu posten oder irgendwo eine Moderationssoftware aufzusetzen. Zudem ziehen sich Provider, aber auch Universitäten und andere Institutionen zunehmend aus dem Usenet zurück und schalten ihre Newsserver (angeblich "mangels Bedarf") ab. Daher wird es auch immer wichtiger, Leute zu finden, die zumindest im kleinen privaten Kreis, vielleicht aber auch für die breite Öffentlichkeit den Zugang zum Usenet eröffnen und eigene Newsserver betreiben. Die Möglichkeiten, anderen Ressourcen bereitzustellen, sind dementsprechend vielfältig: 5.1. Betrieb von Newsservern ---------------------------- Der Betrieb eines eigenen Newsservers, der auch für andere zugänglich ist, setzt zunächst einen ständig (breitbandig) ans Internet angebundenen Server mit einer festen IP (in der Regel einen Mietserver) voraus, auf dem dann eine Newsserversoftware (bspw. INN) installiert wird. Beispiele: - - Weitere Informationen: Alternativ kann auch eine Anbindung via UUCP angeboten werden. Darüber hinaus benötigt man andere Newsserver, die mit der eigenen Maschine Postings austauschen ("peeren"). International kann man solche Anfragen in news.admin.peering stellen, innerhalb von de.* dürfte de.comm.provider.usenet die am besten passende Gruppe sein. Alternativ kann man einfach Betreiber anderer Newsserver anschreiben; zumindest die meisten ehrenamtlichen Betreiber bieten gerne einen Feed an. Als ersten Einstieg kann man die vorstehend genannte Liste von Anbietern verwenden. 5.2. Betrieb einer Moderationssoftware -------------------------------------- Um eine Newsgroup mit mehreren Personen gleichzeitig zu moderieren, ist es sehr hilfreich, eine Software einzusetzen, die eingehende Beiträge annimmt (Mailserver), sie über eine Moderationsoberfläche, am besten im Web, bereitstellt (Webserver) und sie dann ins Usenet einspeist (Newsserver). Nicht jeder kann dies selbst tun; es ist daher sehr hilfreich, wenn einer aus einem mehrköpfigen Moderationsteam dazu von den Ressourcen und den technischen Kenntnissen her in der Lage ist oder wenn gar ein Dritter diese für andere anbietet. Beispiel: - (derzeit offline) 5.3. Betrieb eines Autoposters ------------------------------ Für das automatische Veröffentlichen von FAQs o.ä. ist eine Software hilfreich, die den Text regelmäßig in die zugehörige(n) Newsgroup(s) postet. Nicht jeder kann oder möchte entsprechende Software bei sich laufen lassen. 5.4. Betrieb anderer Scripts oder Programme ------------------------------------------- Es gibt weitere denkbare Programme, die man für andere oder für das Usenet an sich betreiben kann, bspw. die sog. "Reflektoren", die in Testgruppen per E-Mail auf Postings antworten, um die Verbreitung zu bestätigen. Entsprechende Software findet sich zum Beispiel unter . Früher war es auch einmal üblich, in den Testgruppen sog. "Checkbots" zu betreiben, die auf Wunsch ein Posting auf formale Korrektheit überprüfen und Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten geben, um bspw. die Überprüfung der Konfiguration des eigenen Newsservers zu ermöglichen. Auch hier sind die Möglichkeiten wenn nicht grenzenlos so doch sehr vielfältig. Wichtig ist aber in jedem Fall, eine Software, die man einsetzen möchte, vorher in einer nur lokalen Newsgroup auf Herz und Nieren zu testen, bevor man sie auf das weltweite Usenet loslässt! Nichts ist ärgerlicher (und macht mehr Ärger!) als ein amoklaufendes Programm, das Benutzer mit Mails bombardiert oder Newsgroups mit fehlerhaften Postings füllt. 5.5. Hosting von Webseiten -------------------------- Wenn FAQs nicht (nur) im Usenet veröffentlicht werden oder Webseiten mit ergänzenden Informationen zum Thema einer Newsgroup erstellt werden sollen (siehe dazu oben Abschnitt 2.1.4. und 2.3.), ist es oft hilfreich, wenn jemand in der Lage ist, ein Wiki, ein CMS oder andere Software zur gemeinsamen Bearbeitung von Texten zur Verfügung zu stellen. 5.6. Spambekämpfung ------------------- Spam wird heute meist als Oberbegriff für eine ganze Reihe von verschiedenen Arten von Netzmissbrauch verwendet. Spam im Usenet tritt zumeist in Form des exzessiven Crosspostens (ECP) durch viele Newsgroups oder des exzessiven Multipostens (EMP), also der ständigen Wiederholung desselben Beitrags oder substantiell identischer Beiträge, auf. Das Thema wird u..a. in de.admin.net-abuse.news diskutiert. Im Fall von Spam ist bei Erfüllung bestimmter Kriterien die Löschung der betreffenden Beiträge auch durch eigentliche unbefugte Dritte weitgehend akzeptiert. Dies erfolgt durch Versand entsprechender Löschnachrichten (Cancel), sog. "Fremdcancel", neuerdings auch durch zusammenfassende Listen von zu löschenden Beiträgen, die überdies digital signiert sind ("NoCeM"). Die - am besten automatische - Erzeugung solcher Spamcancel oder NoCeMs ist eine durchaus wichtige Aufgabe, die allerdings ganz erhebliche Kenntnisse und entsprechenden programmiertechnischen Aufwand erfordert, um nicht versehentlich legitime Beiträge zu entfernen. Weiterführende Informationen dazu finden sich in der - Fremdcancel-FAQ (die allerdings erheblich in die Jahre gekommen ist) - NoCeM-FAQ 6. Technische Weiterentwicklung =============================== Auch das Usenet bleibt nicht stehen - oder sollte zumindest nicht stehenbleiben -, sondern entwickelt sich weiter (oder sollte das tun). Wer in der Lage ist, technische Spezifikationen zu (verstehen und zu) verfassen oder - noch besser - zu programmieren, für den bietet sich ein weites Feld. Dabei geht es nicht zwingend um das Erstellen neuer Newsserver oder Newsclients; letztlich kann jede Art von Software, die mit dem Usenet betrieben wird (für Anregungen dazu sei auf den Abschnitt 5. verwiesen), ergänzt und verbesser werden. Denkbare Bereiche für ein Engagement wären darüber hinaus: * Moderationssoftware Die Moderation auch von Diskussionsgruppen wird zukünftig möglicherweise auch in de.* deutlich verbreiteter werden. Dafür fehlt bislang noch geeignete Software, die bspw. signierte Postings oder solche mit einem bestimmten Codewort automatisch veröffentlicht oder die neben Black- und Whitelists ein Scoring ermöglicht. * Webinterfaces Nicht nur für den Zugriff von unterwegs ist ein Webinterface, das den Zugriff auf das Usenet ermöglicht, eine wertvolle Ergänzung. Auf diese Weise können möglicherweise auch neue Nutzer an das Usenet herangeführt werden. Voraussetzung dafür wäre eine dem heutigen Standard entsprechende Bedienung der Weboberfläche, die andererseits aber Usenet-konforme Postings erzeugt. * Anbindung an Webforen Webforen erfreuen sich großen Zulaufs. Es wäre daher sehr praktisch, wenn es Gateways gäbe, die zumindest bei den am weitesten verbreiten Forensystemen entweder eine Anbindung des Forums ans Usenet ermöglichen oder aber dem Nutzer die Möglichkeit bieten, das Forum bei sich lokal als Newsgroup darzustellen. * Tools Daneben sind eine Vielzahl von Tools rund um das Usenet denkbar, die bspw. das Signieren oder Verifizieren von Postings ermöglichen (oder erleichtern), gerade auch, wenn sie sich in gebräuchliche Newsreader einklinken lassen oder auch unter Windows lauffähig sind, oder auch andere Tools wie Cancel- oder NoCeM-Bots. Wem das zu wenig anspruchsvoll ist, der kann auch weiterdenken und über neue Dienste nachdenken, die bspw. im Transfer zwischen Servern das "Abonnieren" von Newsgroups erleichtern bzw. erst ermöglichen (Stichwort: GUP) oder die das Hierarchie-Management vereinfachen (Stichwort: Netnews Administration System, RFC 4707), oder ... 7. Usenet, andere Medien und die "reale Welt" ============================================= Niemand ist eine Insel. Man kann das Usenet auch mitgestalten, indem man in anderen Medien über das Usenet informiert oder es dort bewirbt. Die Art und Weise, wie diese Information geschieht, beeinflusst das Bild, das Leute, die neu ins Usenet kommen, vom Usenet haben. Denn nicht selten haben sie dieses Bild aus einem anderen Teil des Netzes - oder der "realen Welt", also den konventionellen Medien - mitbekommen. 7.1. Usenet und WWW ------------------- * Man kann FAQs und andere regelmäßige Postings auch über das WWW zugänglich machen (siehe dazu auch oben Abschnitt 2.1.4.). Dies macht es leichter, im Usenet auf eine (gleichbleibende) Quelle zu verweisen. * Man kann Linklisten zu Themen pflegen, die in der Newsgroup immer wieder zur Sprache kommen. * Man kann eine "Best of"-Seite führen, auf der "klassische" Postings aus einer Gruppe zusammengestellt werden. * Man kann auf bestehenden Webseiten zu einem Thema auf die zu diesem Thema passende Newsgroup hinweisen. * Man kann eine Seite mit Photos der Regulars einer Gruppe ins Netz stellen. Dies ist nur eine kleine Auswahl von Möglichkeiten, die es gibt und die auch rege benutzt werden. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. 7.2. Usertreffen ---------------- In manchen Gruppen gibt es - einmalig oder regelmäßig -Usertreffen. Manchmal sind es Parties, manchmal sind es Workshops, und manchmal ist es eine gelungene Mischung aus beidem. Durch die Teilnahme an solchen User-Treffen kann man seinen Usenet-Horizont erweitern. Wer mit Namen auch Gesichter verbindet, wird anders an Diskussionen herangehen und mehr davon proftiieren. Man kann sich große Verdienste erwerben, wenn man selbst solche Treffen (mit-)organisierst. 7.3. Mundpropaganda & Co. ------------------------- Wer das Usenet nicht kennt, wird es oft auch nicht kennenlernen ... Mundpropaganda ist bei diesem Kennenlernen daher ein wichtiger Faktor. Menschen nutzen in der Regel Medien, die auch in ihrem Umfeld genutzt werden. Wer vom Usenet begeistert ist, kann und sollte diese Begeisterung deshalb mit seinem Umfeld teilen und Freunden, Bekannten und Kollegen vom Usenet erzählen oder es ihnen direkt zeigen. Das gilt nicht nur für den eigenen Bekanntenkreis. Es kann sich auch empfehlen, das Usenet in den Focus einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken, sei es durch Verweise in anderen eigenen (Netz-)Publikationen, bspw. auf der eigenen Webseite, im eigenen Blog, oder auch bspw. durch entsprechenden Einführungsverstaltungen oder Workshops, durch Leserbriefe in der Zeitung, oder auch durch Engagement in netzpolitischen Vereinen. Auf nationaler Ebene organisierte Vereine dieser Art in den deutschsprachigen Ländern sind zum Beispiel: - FITUG e.V. in Deutschland - VIBE.AT (Verein für Internet-Benutzer Österreichs) - SIUG (Swiss Internet User Group) in der Schweiz 8. Maintainer und Kontakt ========================= 8.1. Derzeitiger Maintainer --------------------------- Maintainer dieser FAQ: Thomas Hochstein "Usenet aktiv mitgestalten" wurde im November 2011 vollständig überarbeitet und neu gefasst. Weitere Änderungen und Ergänzungen nimmt der Maintainer gerne entgegen, vorzugsweise per Mail, gerne aber auch als Ergebnis einer öffentlichen Diskussion; in diesem Fall wäre ein Hinweis per Mail auf die Diskussion und ihr Ergebnis hilfreich, damit sie nicht übersehen wird. "Usenet aktiv mitgestalten" ist auch in einem Git-Repository unter verfügbar und kann über die Weboberfläche eingesehen oder via "git clone" ausgecheckt werden. Bei Änderungsvorschlägen sind Git-Patches am einfachsten zu verarbeiten, aber natürlich ist auch jede andere Form von Anregungen herzlich willkommen. Ausformulierte Textabschnitte oder konkrete Änderungsvorschläge sind dabei hilfreicher als allgemeine Erwägungen. 8.2. Frühere Fassungen ---------------------- Autor und Maintainer bis Mitte 2011: Adrian Suter Zu der ursprünglichen Fassung dieses Textes haben neben zahlreichen, im weiteren nicht namentlich genannten Diskutierenden namentlich - Uwe Tetzlaff - Alexander Stielau - Nils Ketelsen fixfertige Textabschnitte beigetragen. Herzlichen Dank! -- Id: b5c6f87 (HEAD -> master, tag: 2.0.7) 2021-12-16 00:49:46 +0100 Thomas Hochstein